Gestern fuhr ich – nach einem ueblen Tag - mit meinem bislang unhoeflichsten Taxifahrer. Schweigsam bis zur Verstocktheit. Als wir uns auf einen Preis geeinigt hatten, schaute er mich mit einem beredten Blick an, der sagte: "Strassenraeuber!!!"
Missmutig verweigert er meinen Vorschlag: "I show you short-cut (Ich zeig Dir Abkuerzung)." Als wir uns irgendwann im Stau haeuslich eingerichtet hatten, wurde mir langsam klar, dass sein English einfach zu eingeschraenkt war, um sich mit mir zu unterhalten. Was den Vorteil hatte, dass er andere Autofahrer auf Twi anbruellte und ich seine Rohheiten wenigstens nicht verstand. Zur Erleichterung der gemeinsamen schweigsamen Wartens, bot ich ihm ein Broeckchen (der Hochdeutsche sagt wohl schoen Franzoesisch Bonbon) an. Go. And stop. And go.
And stop. Er kauft bei einer Strassenhaendlerin zwei vorgeschaelte Orangen, wo oben so ein kleines Deckelchen abgeschnitten wird, damit man sich den Saft mit viel Geschmatze und Tropfen am Kinn in den Mund quetschen kann. Waehrend er mit Lenkrad und Wechselgeld hantierte, legte er sie sich in den Schoss und bruellte einen ueberholenen Trotro-Fahrer an. Als er wieder anfuhr, reichte er mir ohne weiteren Kommentar eine der Orangen und mitten in Staub, Gestank, Stau und Unverstaendnis sass ich ploetzlich wie in romantischem Sonnenschein gebadet, war voller kitschiger Gedanken und fuehlte mich reich beschenkt. Und hab aus lauter Dankbarkeit Kinn und Bluse und Rock reich bekleckert.
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