Mittwoch, November 29, 2006

Reizunterflutung

Erlebnisjunkie auf Entzug. In Laos war ich eine Woche lang Gebrauchtwagenhaendlerin in eigener Sache, habe zweihundert Kollegen quasi Tag und Nacht mit grossem Einsatz and Worten und Gefuehl meine Arbeit und meine Person verkauft. Danach bin ich eine Woche auf und ab gereist und habe lauter Dinge gesehn und gerochen und gegessen, die mir fremd und neu waren. Dabei war ich meistens draussen, umgeben von hohen Bergen, Fluessen, Tempeln, Schmetterlingen und Fahrradfahrern. Jetzt bin ich den zweiten Tag in meine kleine Ecke in der Firma hinter einen Computer geschnallt, vor mir eine mit grauem Stoff bespannte Trennwand, Plastikmoebel, kuenstliches Licht, unechte Luft in einem Gebaeude, in dem sich kein Fenster oeffnen laesst. Wenn ich neue Leute treffen will, geh ich in die Kaffeekueche und sag: „Hi, wie gehts gut und selbst.“ Wenn ich mal was anderes sehn will, geh ich aufs Klo.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ich gruesse und winke aus einem aehnlichen buero, augen zu, nase zu und durch, lena