Das sind im Sueden die Verkehrspolizisten (bitte nochmal nachlesen „Nase an Hintern“, s.u.). Die denken naemlich zum Thema Verkehrregeln auch: Alles Quatsch und Geld her. 1 ½ Jahre lang im Norden waren die einzigen Nachstellungen durch Polizisten rein erotischer Natur und entsprechend von Laecheln begleitet.
Zieh ich in den Sueden, werd ich in drei Wochen dreimal von wegelagernden Polizisten angehalten, die allzuhaeufig und ohne jedes Laecheln „festnehmen, festnehmen, festnehmen!“ sagen. Zum Beispiel bin ich irgendwo links abgebogen, wo mir kein Strassenschild und keine Mittellinie mitteilte, dass das nicht erlaubt sei. Der Polizist, der mich anhielt, bestand darauf, dass ich als erfahrener Fahrer trotzdem wissen muesste, dass das verboten sei. Quasi: gefuehlte Verkehrsregel. Da mein Gefueh hier versagte, stieg er in’s Auto und sagte „Festnehmen! Auf zur Polizeistation!“ Neben mir sass Debbie und ich musste sie mit kleinen Gesten davon ueberzeugen, dass es keinen Sinn macht, lautstark oder leise zu fluchen und schimpfen. Und dann zog ich alle Register im Versuch, da raus zu kommen.
Zunaechst einmal die Erklaerung, dass es, wo ich herkomme, keine gefuehlten Verkehrsregeln gibt und ich mir auch nicht vorstellen kann, dass das in Ghana so funktionniert. Erfolglos. Geht ja auch nicht, dem Polizisten unterstellen, dass er nicht recht hat.
Dann auf Mitleid: „Ich bin die kleine Landmaus, die grade erst nach Accra gezogen ist und sich im Grossstadtverkehr nicht auskennt.“ Erfolglos. Unwissen schuetzt vor Strafe nicht!
Schliesslich auf Mutter Theresa: „Seit zwei Jahren opfere ich mich im Norden dieses Landes auf, damit die armen kleinen Kinder in den Doerfern Trinkwasser bekommen. Waren Sie schonmal da? Wissen Sie, wie hart das Leben da ist und wie heiss? Da haben wir keine so schoenen grossen Strassen wie in Accra, wie soll ich denn da lernen, wie man hier Auto faehrt. Ich habe meine Heimat verlassen und leide fuer Ihr Land und nun wollen Sie mich bestrafen, obwohl ich mir in meinem Leben noch nie was hab zu schulden kommen lassen, gesetzestreu und gut bin, quasi ein Engel ohne Fluegel usw. uwf.“ Bingo! Als wir an der Polizeistation ausstiegen fluesterte er seinem Kollegen was zu zum Thema: „Ich werde sie nur verwarnen, weil sie unserem Land dient.“
Also setzten wir uns an seinen Tisch, er warnte mich und ich war ganz Ohr und schliesslich sagte er: „So, jetzt darfst Du mir geben, was von Deinem Herzen kommt.“ Ha! Was ich gab, kam nicht von meinem Herzen sondern nur aus meiner Tasche. Hab ich aber nicht gesagt.
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