Dienstag, November 28, 2006
Der Welt abhanden gekommen
Jaja, werdet Ihr denken, eben laestert sie noch ueber Hollaenderinnen und im naechsten Moment sehen wir sie selbst im Autoschlauch glueckseelig dahinplaetschern. Nee! Seht Ihr eben nicht. Mit meinem Schlauch schwimm ich naemlich in eine Hoehle, da ist’s dunkel und niemand sieht gar nix. Ausser ein bisschen, denn wir haben Hoehlenlampen um den Kopf geschnallt. Wir hangeln uns an einem Seil durch die Dunkelheit, ab und an glitzert und blitzt es an der Decke, wenn wir in ein paar tausend Jahren wiederkommen, wird das eine formidable Tropfsteinhoehle sein. Unser Laotischer Fuehrer hat es uebernommen, meinen Schlauch durch die Dunkelheit zu schieben (Prinzessinnenservice) und singt und pfeift die ganze Zeit laotische Lieder, die von den Waenden widerhallen – wie ein Kind im dunklen Keller (und wie die Ghanaer im Regenwald, aber das ist eine andere Geschichte). Schliesslich biegen wir um eine Ecke, er zeigt auf einen langen dunklen Gang vor uns und sagt: „So. Jetzt schwimmen.“ Und nimmt uns die Schlaeuche ab. Also schwimmen wir, wie in einem kalten magischen Traum. Ich will immer tiefer in die Dunkelheit hinein in diesem unterirdischen Fluss, der keine Ufer hat, nur steile Waende. Es ist still. Nur hier und da tropft Wasser von der Decke auf die glatte Oberflaeche. Wir sind aus der Welt gefallen. Und doch bin ich erleichtert, als der Fuehrer ruft, dass wir zurueckkommen duerfen. Das Tageslicht ist so leicht und heiter.
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