Freitag, November 24, 2006

Moenchszwinkern

Die Moenchsdichte in diesem Land ist so gross, dass ich an Rom denken muss. Nur tragen die Moenche hier nicht schwarz oder braun sondern ein strahlendes Orange und zeigen eine nackte Schulter. Es gibt sie in allen Groessen und Altersklassen, sie radeln durch die Stadt, zwei kleine Jungs in orange teilen sich ein Fahrrad, und der auf dem Gepaecktraeger sitzt, haelt fuer beide den Sonnenschirm. Sie sitzen im Internet-Cafe und plaudern mit Altersgenossen in Jeans und T-Shirt. Um die Tempel rum wohnen sie in Holzhuetten so klein wie Umkleidekabinen an der Ostsee. Morgens vor sechs wecken sie ganz Luang Prabang mit ihren dumpfen Trommeln auf, die die Betten vibrieren lassen. Dann gehen sie in langen Schlangen durch die Strassen, an den Ecken hocken Frauen, die Almosen geben: Die Reihe Moenche geht zuegig an der Reihe Frauen vorbei und zackzack wie in einer Kantine der Ehrfurcht packen sie jedem Moench eine Handvoll Klebreis und ein Bananenblatt voll Leckereien in die Tasche.

Anders als in Rom, braucht mich hier aber nicht die Wehmut befallen: So viele junge schoene Maenner, die ihr Leben an die Kirche wegwerfen und sich von der Welt abwenden... Die Laotischen Moenche sind durchaus weltlich, werfen einer Frau die charmantesten laechelnden Blicke zu und die wenigsten sind lebenslaenglich. Jungen aus armen Familien treten fuer ein paar Jahre einem Orden bei, um zur Schule zu gehn. Junge Maenner dienen fuer drei Monate bevor sie heiraten. Familien schicken einen der Soehne fuer ein paar Jahre in den Orden, weil das ihr soziales Netzwerk und ihr Ansehn in der Gemeinschaft staerkt.

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