Freitag, November 03, 2006

Geld wachsen lassen

Es gibt hier einen grossen Staudam, an dem die Bauern in der Trockenzeit Tomaten und in der Regenzeit Reis anbauen. Zu seinen tausend Geschaften und Geschaeftchen hat Douglas ein neues hinzugefuegt: „Ich bin jetzt Tomatenbauer.“ Es macht nichts, dass er von Tomatenpflanzen so viel Ahnung hat, wie ich. Seine Schwester arbeitet bei der Dam-Verwaltung und hat ihm zwei gute Farmboys (Knechte?) gefunden, die schon seit Jahren anderleuts Tomaten grossziehn. Es reicht, dass Douglas das Geld hat. Als wir uns die Setzlinge ansehen kommen, sagt die Schwester: „Habt ihr die Maenner da unterm Baum gesehn? Die geben Kredite an die Bauern, damit die Saatgut und Duenger kaufen koennen.“ Ich frage, wie hoch die Zinsrate ist. „Das sagen die den Bauern jetzt noch nicht.“

Auf der Rueckfahrt erzaehlt Douglas von einem Perlhuhnbrutkasten: Man kauft die Eier am Strassenrand, hundertzwanzig Stueck auf einmal, packt die in den Brutkasten, wartet einundzwanzig Tage und schon hat man etwa hundertundzehn Perlhuehner. Die man bald fuer 10 000 Cedis (einen Euro) das Stueck verkaufen kann. Sein Freund wohnt in einem Haus, dass erst halb fertig gebaut ist, vielleicht koennte man das zukuenftige Wohnzimmer in ein voruebergehendes Huehnerhaus verwandeln?

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