Donnerstag, November 15, 2007

Dankeschoen

Wenn man vor hat, an Thanksgiving allein zu Hause zu sitzen, als waere das ein Tag wie jeder andere, schaun einen alle so an, als waere man ein nassgeregnetes Kaetzchen in einer stuermischen Herbstnacht. Das ist schlimmer als Heiligabend in der Kneipe.

Also hat meine Mitbewohnerfamilie angeboten, mich fuer einen Abend zu adoptieren. Das wird das zweite Thanksgiving meines Lebens: Das erste hab ich in der Namibischen Steppe in einer Kleinstadt gefeiert, in der die Apartheid noch lange nach ihrer offiziellen Abschaffung das Stadtgeschehen bestimmte. Die Gastgeberin war die einzige Amerikanerin im weiten Umkreis und die war ein wenig trampelig und wunderbar farbenblind. Also hat sie ihre schwarze Gastfamilie in das Lokal ihrer weissen Freunde eingeladen. Die beiden Familien waren seit Jahrzehnten Nachbarn. Bevor das Essen began, sagte jeder, wofuer er heute besonders dankbar ist und der schwarze Familienvater dankte der Amerikanerin dafuer, dass er nun zum ersten Mal in seinem Leben in der einzigen Kneipe des Ortes sitzt und mit den Weissen Besitzern aus den gleichen Schuesseln isst.

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