Ist, dass ich keinen Schlag im Haushalt tun muss. Ist das politisch inkorrekt? Muss ich behaupten, ich liebe es, Toiletten zu putzen und Geschirr zu spuelen? Das Schoene ist, dass hier jeder von den Reichen erwartet, so viele Jobs wie moeglich zu schaffen und ihren Reichtum zu verteilen. Schoen und gut, das waere also geklaert. Aber dann schau ich mich in meinem Haus in Bolga um... und fuehle mich in meine WG-Zeiten zurueckversetzt: Ich muss keinen Schlag im Haushalt tun, wenn es mir egal ist, dass ich im Chaos versinke. Langsam versteh ich, warum Ghanaische Haushalte ihre Hausmaedchen in hohem Bogen rausschmeissen, wenn die den Fehler machen, schwanger zu werden. Mary ist jetzt im sechsten Monat, traegt einen kleinen harten Kugelbauch vor sich her und muss ganz viel schlafen. Viel geschlafen hat sie ja immer waehrend der Arbeitszeit, und das macht auch nichts. Dafuer hat sie ihre eigene Matraze und eine Person macht ja auch nicht so viel Dreck, dass man jeden Tag der Woche den ganzen Tag beschaeftigt ist. Aber... ich beobachte mich dabei, das Klo zu putzen, weil es zu fies ist und hab irgendwie das Gefuehl, irgendwas stimmt hier nicht. Nachdem ich durch eine ganze Galerie von Gefuehlen zu diesem Thema gegangen bin, von Aerger bis Mitgefuehl fuer ihre Situation und zurueck zum Ekel beim Anblick meines Klos, hab ich beschlossen, mich heute morgen mit ihr hin zu setzen und nach einer Loesung zu suchen. Auf Ghanaische Art: Das und das ist mein Problem. Hast Du eine Idee, was wir tun koennen? Ich bin gespannt.
Ein paar Stunden spaeter: Die Mutter wird lachen, wenn sie das liest: Meine Putzfrau wird eine Putzfrau einstellen. Sie bot an, ein Viertel ihres Lohnes fuer eine Frau aufzubringen, die fuer sie kehrt und waescht. Und weil ich so ein weiches Herz hab und weil fuer mich zehn Euro nichts sind und fuer sie ein Viertel des Monatslohns, hab ich angeboten, dass wir halbe-halbe machen. So treffen wir uns auf halber Strecke zwischen Prinzip und Grosszuegigkeit.
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