Heute sagt Laadi: „Na, wenn sie stirbt, stirbt sie wenigstens nicht wie ein Huhn, sondern wie ein Mensch, der von anderen Menschen geliebt wird…” Und ich sah mal wieder, dass das Leben an all den Orten, an denen ich nicht bin, trotzdem weitergeht. Talata war in der Zwischenzeit von Laadi’s zu ihrer Grossmutter umgezogen. Fuer das Waisenhaus war eine eigensinnige jugendliche Diabetikerin eine zu grosse Last, sie selbst wollte gerne zu Oma und nachdem wir versprochen hatten, fuer die Kosten aufzukommen, war Oma auch einverstanden. Eine Krankenschwester im nahen Gesundheitszentrum sollte das Insulin in ihrem Kuehlschrank kuehlen und fuer regelmaessige Injektionen sorgen. Dann war ich in Accra und in Korfu, Debbie zog aus Bolga nach England zurueck und wir beide sagten uns: Wir muessen akzeptieren, dass es eine Ghanaische Loesung gibt, denn selbst wenn die nicht ideal ist, ist es die einzige, die langfristig halten kann...
Waehrend wir weg waren, gab es ein gemischtes Bild: Die Grossmutter und die Krankenschwester gaben sich ernsthafte Muehe, wenn Talata nur nicht dauernd Malaria kriegte, sich uebergeben muesste und so weiter. Gestern Abend konnte mich Laadi nicht erreichen. Und als wir heute endlich sprachen, war Talata wieder im Krankenhaus, weil sie kollabiert war. Die Geschichte, wie Laadi sie erzaehlt, ist verwirrend, eine Kombination aus verschleppter Malaria und Unterzuckerung, weil sie alles erbricht. Nun suchen sie einen Blutspender, um Talata eine Transfusion zu geben, die sie wieder aufpaeppeln soll...
Soll das tatsaechlich die Ghanaische Loesung sein? Dass sie umsorgt stirbt statt ausgestossen? Oder dass sie alt und grau wird, aber sich dabei von einer Krise zur naechsten hangelt?
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