Ins Regionalkrankenhaus. Das scheint mir manchmal eine angemessene Reaktion.
Als ich auf Reisen war, hatte Mary Malaria. Mit Malaria geht man hier ebensowenig ins Krankenhaus, wie zu Hause mit ner fiebrigen Erkaeltung. Wenn Mary also sagt: „Und dann sind wir nachts ins Krankenhaus gefahren...“, weiss ich, das war arg. Noch dazu sollte man Malaria vermeiden, wenn man schwanger ist, weil die koerperliche Belastung zu Frueh- und Fehlgeburten fuehren kann.
Also sind Mary und ihr Mann im Krankenhaus angekommen und sofort... Nein, vergesst alle Szenen aus „Emergency Room“ oder „Schwarzwaldklinik“. Sofort passierte gar nichts. Bis sich eine der Schwestern endlich dazu bequemte, den beiden mitzuteilen, dass sie genau so gut wieder ins Taxi steigen und nach Hause fahren koennen. Hier wird gestreikt, wer sterben will, soll bitte woanders hin gehn. Warum gestreikt? Weil die Aerzte ne Gehaltserhoehung bekommen haben! Das find ich auch unverschaemt, denn die verdienen im lokalen Vergleich eh schon fies viel. Und arbeiten lausig, wenn ueberhaupt. Streiken weil jemand eine Gehaltserhoehung bekommt? Ja: Die Schwestern haben die Arbeit niedergelegt, denn sie wollen auch mal.
Was blieb Mary anders uebrig? Taxi finden, nach Hause fahren und hoffen und beten, dass alles gut geht... Kein Wunder, dass Religion hier so wichtig ist, irgendwas muss man ja tun, wenn man nix tun kann. Am naechsten Morgen fuhren sie dann in eine Privatpraxis, wo man Mary gleich ne Infusion legte und sie erstmal fuer drei Tage da behielt.
Jetzt ist sie wieder rund und gesund und eine durchreisende belgische Frauenaerztin hat mich beruhigt: Wenn die Schwangere die Malaria gut ueberstanden hat und wieder gesund ist, besteht keine weitere Gefahr fuer das Baby, Mutter und Kind gehn zurueck auf Los und ziehn keine 4000 ein – neue Chance, neues Glueck! Es darf gefroeschelt werden!
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