Rueckkehrer-Kulturschock ist ein Biest, das ich erwartet hab. Ich wusste, es wuerde nicht hoeflich an der Tuer klopfen und warten, bis es reingelassen wird, sondern die Tuer gleich mit dem eigenen Schluessel oeffnen. Ich bin ja schon frueher aus afrikanischen Laendern in meine Heimatkultur zurueckgekehrt, ich hab Freunde beobachtet, die monatelang wie gelaehmt ihr Leben zu Hause nicht in die Hand nahmen oder sich ueber alles aufregten. Ich hab sogar darueber gelesen: Der Kulturschock nach der Rueckkehr kann so viel krasser sein, weil er einen hinterruecks und unerwartet trifft, wo man doch dachte, dass man einfach nur nach Hause kommt und alles ist klar.
Ihr seht, hinterruecks kann mich gar nichts treffen, ich bin bestens gewappnet Und so verbringe ich meine Tage fleissig im Buero, als waer ich normal und funktionniere hervorragend. Und jede Nacht traeume ich, dass ich ploetzlich stumm bin, aber eine wichtige Aufgabe zu erfuellen hab (zum Beispiel afrikanische Kinder auf einen Ueberlandlastwagen schmuggeln), oder ich bin irgendwo, wo ich die Sprache nicht spreche, oder meine Haende sind mir gebunden, waehrend ich durch ein fremdes Land reise. Die Traeume sind so schlicht und eindeutig, dass sie schon langweilig sind und schreien mir ins Gesicht: „Eva! Tu nicht so! Du hast Rueckkehrerkulturschock! Fuehl das gefaelligst!“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen