Donnerstag, März 16, 2006

Dosen

Mary spuehlt meine leeren Konservendosen: “Der Rand ist so schoen glatt, wenn Du die mit dem Dosenoeffner oeffnest., die bring ich den Kindern mit.” Ich denke natuerlich: Zum Spielen. Meine kanadische Mitbewohnerin kommt nach Hause und sagt: “Heute hab ich bei der Arbeit ein kleines Kind gesehn, dass aus einer schartigen rostigen Dose Wasser trank. Die hab ich ihm natuerlich gleich abgenommen, ist ja lebensgefaehrlich. Da hat mich das Maedchen ganz entgeistert angeguckt: Das war doch ihre ganz eigene Tasse. Schon seit einem Jahr.”

In Burkina laufen in jeder Kleinstadt kleine Jungs rum, die leere Zweikilodosen Tomatenmark an einem Schnuerchen umgehaengt haben. Wenn man in einem Lokal isst, lungern sie am Eingang rum und gucken in die Gegend. Wenn die Kellnerin die Teller abraeumt, kippt sie die Essensreste in die Dosen und die Jungs laufen mit breitem Grinsen um die naechste Ecke und stopfen sich das Essen in den Mund. Das sind Kinder aus sehr armen Familien. Oder Kinder aus sehr glaeubigen Familien. Ihre muslimischen Eltern wollen die Jungen durch Betteln zu Gottesfurcht und Demut erziehen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

hallo ihr lieben,

wenn ich nach aufheiterung suche, gehe ich neuerdings gerne auf dein web.log sehr witzig. wollte dir eine mail schreiben. kannst du mir deine mail adresse nochmal zukommen lassen? christoph@siep.de