Mittwoch, März 29, 2006

Kleine Mary weiterhin auf Wachstumskurs

Die Baeckerei waechst und mit ihr Marys Selbstbewustsein. Alle haben sehr gelacht, als ich letztens sagte: Mary, ich muss ein Foto von Deinen neuen Angestellten machen und das ins Internet stellen, damit meine Freunde das sehn. Die neuen Angestellten? Nun, Mary kauft das Mehl in 50 kg Saecken und bislang bezahlte sie einem Taxifahrer 10 000 (1 Euro) fuer die Lieferung. Mein Wachmann findet es Bloedsinn, dass dieses Geld an einen Aussenstehenden geht und liefert nun fuer den gleichen Preis auf seinem Fahrrad.

Seit letzter Woche beliefert die Breadwinner Baeckerei ausser Daily Needs Supermarket auch die Total Tankstelle und Ende dieses Monats wollen wir endlich eine Entscheidung ueber den neuen Ofen treffen. Neu im Programm sind Olivenbrot und Koernerbrot mit Pancakeseeds (da hat Mary sich wohl verhoert, Pfannkuchensamen statt Kuerbiskernen = pumpkinseeds).

Vor ein paar Tagen stand ich mit Mary in der Kueche und da lag ein Handy rum, das ich nicht kannte. “Mary, von wem ist denn das Handy da?” “Meins (breites Grinsen)” “Wow, you’re becoming a big woman!” (Wow, Du wirst eine grosse = reiche Frau). Da lacht sie und lacht, klappt das Plastikding auf: “Guck mal, ein Spiegel (wo beim echten Handy das Display ist) und ein Taschenrechner”. Dann erzaehlt sie mir, dass die Leute in ihrem Haus noch nie ein Handy benutzt haben und ihre Mutter fragt: “Sind das die Dinger, mit denen man reden kann?” Und Mary sagt: “Ja, hier, nimm und rede!”

Auf einem Begraebnis hat ein Dieb versucht, es ihr im Gedraenge aus der Hosentasche zu ziehen: “But I turned around and insulted him very well!” (Aber ich hab mich umgedreht und ihn sehr gut beschimpft”). In der Geschichte ueber den luesternen Chinesen (s. Januar), koennt ihr nachlesen, warum die Chinesenmary die beste Feindin meiner kleinen Mary ist. Der Chinese hat seiner Mary ein echtes Handy gekauft und immer wenn sie auf dem Weg von der Arbeit an klein Marys Haus vorbeikommt, zueckt sie ihr Handy und redet mit angeberischem Gebaren. Aber jetzt! Ha! Zueckt kleine Mary natuerlich jedesmal ihren Spiegel und telefoniert wie wild. Und dafuer musste sie noch nicht mal mit ihrer Chefin schlafen.

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