So faehrt man in Accra Auto. Ich lerne bis auf den Zentimeter genau, wie lang die Schnauze meines Autos ist, weil ich sie immer wieder schnueffelnd, draengend, frech oder entschuldigend laechelnd und aus dem Fenster winkend in handbreite Luecken zwischen die Trotros schiebe. Accra ist eine langsam wandernde Baustelle, ein an- und ab-schwellender Stau. Auf den Hauptstrassen steht man zur Rush-hour lange genug, um bei der Plantain-Lady einen gegrillten Snack zu kaufen. Auf den Haupt-Abkuerzungen rast man gemeinsam mit tausend Trotros im Zickzack durch Wohngebiete, ueberspringt Speedramps (wie heissen diese Dinger noch in deutsch, Geschwindigkeitsbegrenzende Bodenwellen, Drempels auf Niederlaendisch...) und wenn man Pech hat und zu viele Leute diese Abkuerzung kennen... s.o., bis darauf, dass in den Wohngebieten die Plantain-Ladies selten sind.
Wenn ich zurueck nach Deutschland zieh, muss ich entweder nochmal in die Fahrschule oder bin meinen Fuehrerschein sehr schnell quit (wie Ommaausgeich sagen wuerde). Denn Schilder und Linien auf der Strasse sind hier nur Vorschlaege:
Vorschlag: Wie waer’s, wenn Du nur 50 fuehrest
Ghanaische Antwort: Quatsch, ich hab doch ne Hupe
Vorschlag: Es waere besser, hier nicht zu ueberholen, weil da vorne eine Bergkuppe ist und Du nichts sehen kannst.
Ghanaische Antwort: Quatsch, ich glaube doch an Gott.
Vorschlag: Ich bin ein Buergersteig, Marktplatz, eine Baustelle, eine Einbahnstrasse, vielleicht wuerdest Du besser woanders lang fahren.
Ghanaische Antwort: Quatsch.
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