An Ghanas Küste bauten die Portugiesen im 15. Jahrhundert einige Burgen, um die Häfen zu schützen und zu missionieren. Die Niederländer nahmen ihnen die Burgen später teilweise ab und begannen mit dem lukrativen Handel mit schwarzen Sklaven in die neue Welt.
In Elmina schauten wir uns die Sklavenburg an. Unser Führer vermochte uns sehr bildhaft und eindrücklich die Strapazen und den Leidensweg der Menschen aus dem Norden Ghanas an die Küste zu vermitteln, ihr Martyrium in den engen Kerkern der Burg, die wahllose Gewalt und die drakonischen Strafen durch die Soldaten und der menschenverachtende Umgang mit der Ware Mensch. Wer auf dem Weg nicht mehr konnte, wurde im Wald zurückgelassen, die Opfer der Vergewaltigung durch den Gouverneur mussten die gleiche Behandlung durch die Soldaten erleiden, und viele bevorzugten den Tod durch den Sprung vom Schiff gegenüber der langen Überfahrt mit nur noch mehr willkürlicher Grausamkeit. Die Rolle der ghanaischen Sklavenhändler wurde nur am Rande erwaehnt: Die Völker des Südens profitierten ihrerseits nicht zu knapp vom europäischen Sklavenhandel. Sie haben ihre Landsleute im Norden gefangen und verkauft.
War keine Kinderfuehrung: Die etwa 11jaehrige Tochter einer Ghanaischen Auswandererfamilie wollte die Motive der damaligen Herrscher verstehen. Der Fuehrer gab sich alle Mühe, ihre Fragen zu den Grausamkeiten zu beantworten. Kindgerecht waren die Antworten größtenteils nicht. Das Mädchen hat jetzt bestimmt zwei Wochen ordentliche Albträume.
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