Dienstag, Oktober 17, 2006

Zu Gast: Makola Market in Accra

Dem Makola Market wollten wir uns heute widmen. Wir verbrachten auch einen guten Teil des Tages auf einem Markt — ob es der gesuchte war, ist uns immer noch nicht klar. Auf jeden Fall gab es dort alles zu kaufen, was man kaufen wollen würde: lebende Riesenschnecken und große Krebse, Schweinefüße, Kunststoffbehälter in allen Farben, Klopapier, tragbare Radios, getrocknete Fische, unbekanntes Gemüse, Kleidung, Schuhe, Heimwerkerbedarf inkl. Klogarnituren. Ein unglaubliches Gewusel, farbenfroh und voller Leben, Frauen mit großen Gefäßen auf dem Kopf, die Dinge kauften oder verkauften, Männer, die einen immer wieder mit quasi-Bob Marley'schem "Hello white man" auf sich aufmerksam zu machen versuchten. Penny, die Meisterfeilscherin, handelte beim Kauf eines Telefons für Eva eine Reduktion um ein Drittel raus – immer noch zu teuer? Egal, am Ende waren wir aber auch froh, dem Gewimmel zu entkommen und in einer unwirklich scheinenden Pepsi-Bar wieder mit unserer Heimatkultur Kontakt aufzunehmen.

Unwirklich schien auch der Hinweis aus dem Reiseführer, wonach man sich darauf einstellen sollte, ständig und jeden zu grüßen, viele auch mit Handschlag. Dass das tatsächlich so ist, konnten wir bei einem Besuch in Evas Büro ausprobieren, wo wir in einen Raum voller Leute kamen und allen die Hand gaben. Bei unserer kleinen Wanderung heute freuten sich die Menschen offensichtlich auch, wenn wir ihnen zuriefen: "Good morning! How are you?" Und die Kinder brachen in begeistertes Lachen aus, wenn wir ihnen zuwinkten. Wahrscheinlich habe ich in diesen Tagen so viele Fremde gegrüßt wie in Deutschland im ganzen Leben noch nicht. Und angenehm ist es auch zu wissen, dass bis auf Einbrüche und Taschendiebstahl das Land für Reisende sehr sicher ist. Das Gefühl, in keiner sicheren Gegend zu sein (wie wir es teilweise in Delhi und auch in New York hatten), hat sich hier noch kein einziges Mal eingestellt.

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