Vor ein paar Tagen kam ich mittags zum Essen nach Hause und Mary begruesste mich schon mit: „Ich hab den Ofen angestocht“ (natuerlich sagte sie nicht angestocht, schliesslich ist sie nicht ein Vater aus Dueren. Ist anstochen eigentlich was, was Leute in anderen Teilen Deutschlands mit ihren Oefen auch machen? Meine Sueddeutsche Kollegin informierte mich, dass man bei ihr zu Hause nicht mal Aetschbaetsch kennt, statt dessen sagt man Ellabaetsch. Was soll das bitteschoen bedeuten, das ist doch kein Wort!)
Nach dieser Begruessung hab ich alle Sueddeutschen Kolleginnen in der Tuer stehn lassen und bin gleich in meinen Garten gelaufen und da buk er nun, Marys fetter grauer Panzerschrank. Auf der Verandabruestung stapelten sich Bleche mit fertigen Broten und ich war gluecklich. Ueber diesen Ofen reden wir seit Anfang des Jahres, vor meiner Abreise hatte sie sich endlich durchgerungen, ihn zu kaufen und als ich zurueckkam, hatte sie ihn kein einziges Mal benutzt: „Du hattest mir ja nur Geld fuer den Ofen geliehen und nicht fuer die Kohlenpoette“, sagte sie. Was eigentlich hiess: Das Monster hat mich eingeschuechtert, ich wollte erst anfangen, wenn Du wieder da bist. Denn sie hat selbst genug Geld auf der hohen Kante, um die Poette zu kaufen...
Unten im Schrank stehn also zwei quadratische Poette, in denen die Kohlen gluehen, darueber liegen auf vier Etagen acht Backbleche. Natuerlich ist es unten viel heisser als oben, also muessen die Brote waehrend des Backens regelmaessig in ein anderes Stockwerk umziehn. Sie schmecken weiterhin umwerfend. Und erstaunlicher weise ueberhaupt nicht nach Grill. Jetzt kann Mary viel schneller backen als in meiner Kueche und es macht endlich Sinn, nach weiteren Verkaufswegen zu suchen. Bevor sie den Teig ansetzt, zuendet sie die Kohlen an. Waehrend der Teig geht, heizt der Ofen und ist bereit, sobald die Brote gebacken werden wollen.
Die Backbleche hat die Mutter (also meine, nicht Marys) beigesteuert, Mary und Eva sagen mit satten Baeuchen und gluecklichem Grinsen: Danke Mama!
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1 Kommentar:
Mütter sind super.
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