Samstag, März 01, 2008

Viel mehr Hoffnung als wir wissen...

Weil Afrika ja nur in die Nachrichten kommt, wenn Schreckliches passiert, heute drei Zahlen, die ich gestern gelernt hab:

Letztes Jahr wurden auf dem Kontinent 22 Wahlen abgehalten, die von externen Beobachtern als frei und fair beschrieben wurden (offensichtlich, Kenya und Nigeria gehoeren nicht dazu).
Durchschnittliches Wirtschaftswachstum auf dem Kontinent lag letztes Jahr ueber 3% (in Laendern wie Ghana sogar 6%).
Die Anzahl bewaffneter Konflikte in Afrika ging von 15 in 2003 auf 5 in 2007 zurueck.

Ausserhalb unserer kleinen Afrikaforscherwelt, ausserhalb Afrikas selbst bekommt das keiner mit, aber meine Kollegen, besonders die, die schon lange dabei sind, sprechen mit strahlenden Augen von nie dagewesener, aussergewoehnlicher, hoffnungstrunkener Veraenderung, man hoert in ihren Vortraegen, dass seit Mitte der 90er in Afrika eine Dynamik herrscht, wie noch nie in der Geschichte.

Es gibt Leute, die sagen, das liegt an den hohen Rohstoffpreisen, gepusht von der Entwicklung in Asien. Aber das ist nicht alles, denn die Laender ohne viele Rohstoffe machen da auch mit. Andere Stimmen sagen, dass sich die brutalen "Strukturanpassungsmassnamen" der 80er (wo Regierungsaparate mit der Axt und unter massivem Druck von aussen gesundgeschrumpft wurden) nun auszahlen - aber das ist eines dieser Themen wo jeder eine politische Meinung hat und dann Fakten findet, die sie stuetzen. Irgendwie spielt hier sicherlich auch die Tatsache mit rein, dass der kalte Krieg vorbei ist und die afrikanischen Laender so in eine relative Freiheit entlassen wurden, nachdem sie jahrzehntelang als Spielsteine und Schauplaetze fuer Stellvertreterkriege genutzt wurden (Angola, Namibia etc.).

Nun, letzten Endes stehen wir da, reiben uns die Augen und wissen es nicht. Und sind froh, dass wir dabei sein koennen, und hoffen, dass das alles erst der Anfang ist.

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