Eine lesbische Atheistin, ihre juedische kontrollsuechtige Freundin und ihre ex-lesbische neu-christliche Exfreundin, die den gemeinsamen altersschwachen Hund zum Einschlaefern bringen; ein amerikanischer Soldat, der nur deshalb noch lebt und seine Geschichte erzaehlen kann, weil die Kugel des Scharfschuetzen im Irak exakt im Fadenkreuz des Gewehrs des Amerikaners einschlaegt; eine Oma, die noch 15 Jahre nach ihrem Tod die Familie mit ihrer Bosheit belaestigt und eine andere Oma, die gemeinsam mit ihrem viel juengeren schwulen franzoesischen geheimen Ehemann Kunst faelscht und Drogen schmuggelt und nach dem Tod des Franzosen von dessen zwielichtigen Geschaeftspartnern verfolgt wird, waehrend die Enkelin den Verdacht hat, dass der Franzose seinen Tod nur vorgetaeuscht hat, weil ihm der Boden zu heiss wurde...
Diese und andere wahre Geschichten haben wir uns gestern beim Speak-Easy angehoert und haben gelacht, geweint, geseufzt und manchmal alles zusammen. High-Tech-Welt und Plastikamerika beiseite geschoben, egal wer und wo Du bist, es ist beeindruckend, wie spannend und berueckend eine gut erzaehlte echte Geschichte sein kann.
Mein Tangofreund kam leider nicht in den Genuss. Ich hatte ihm eher vage am Telefon davon erzaehlt und als er in sein GPS "speak-easy" eingab, geleitete ihn die freundliche Dame in einen unscheinbaren aber weit entfernten Vorort, wo er durch die naechtlichen Strassen kurvte. Die Tatsache, dass an der angegebenen Adresse keine Kneipe sondern eine Schule war, schreckte ihn zuerst nicht ab, schliesslich ist ein speak-easy ja extra nicht zu erkennen und wo koennte man eine Fluesterkneipe besser verstecken als in einer Schule... Nachdem er ein paar unschuldige Rentner mit seiner schreckeneinfloessenden Hautfarbe aufgescheucht hatte (hier reicht es immer noch, schwarz zu sein und sich in der falschen Nachbarschaft rumzutreiben), gab er schliesslich auf und war - zu unserem groessten Komfort - grade um die Ecke der Kneipe, wo alles stattfand, als die Veranstaltung vorbei war und konnte uns so Prinzessinnentransport nach Hause gewaehren... (Nein, damit das nicht gar so prinzessinnenhaft aussah und sein Abend nicht gar so nutzlos, sind wir erst noch zu Wein und Kaese eingekehrt)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen