Donnerstag, März 27, 2008

Mein Vater ist juenger als James Dean (das sieht man ihm gar nicht an)

Auf einer nichtssagenden Strasse zwischen dem beeindruckenden Yosemite Nationalpark und der ebenfalls atemberaubenden kalifornischen Kueste, an einer unspektakulaeren Strassengabelung im Flachland steht ein Schild: “James Dean Kreuzung.” Im Vorbeifahren denk ich “James Dean was?” und sag: “Vater, halt mal an, da war was mit James Dean.” Der naechste Parkplatz gehoert zu einer Kneipe, auf der Mitte des Parkplatzes steht ein Baum, mit einem Denkmal, das so bescheiden ist, wie man sich nicht vorstellen kann: Eine eckige Struktur, die sich um den Baum windet, auf der Geburts- und Todestag und Name vermerkt sind (Mutter: “Maenne, der is ja aelter als Du!”).

Zwei Tafeln erklaeren, wie es zu diesem Denkmal kam, ein Japaner, der in diesem Ort ein Fremder war und leidenschaftlicher James Dean Fan, kam in den 70ern hierher, sprach mit Deans besten Freunden ueber sein Idol, ueberzeugte die Leute, denen dieses Land gehoert, dass sie ihm ein Stueckchen abtreten, damit er dem Rebellen hier sein Denkmal setzen kann. Die jung sterben, sagt man in Japan, sind wie Kirschblueten, die mitten in ihrer schoensten Bluete vom Baum fallen. Als ich den Text zu Ende uebersetzt hatte, rieben die Mutter und ich uns die Augenwinkel und wussten beide nicht, ob uns der Unfalltod des 24jaehrigen Idols oder die Verehrung eines unbekannten Japaners mehr ruehrte.

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