Heute morgen im Fruehstuecksraum wurde meine Sehnsucht nach Bolga so uebermaechtig, dass ich mich beherrschen musste, nicht laut zu lachen. Das waere aber ernsthaftes Danebenbenehmen gewesen, weshalb wiederum meine Sehnsucht stieg.
Ich weiss ja nicht, wie ihr Euch den typischen weissen Mann, der in Afrika arbeitet, vorstellt, aber ich muss sagen, Namibia hat mich in die Irre gefuehrt. Da gab es relativ viele Exemplare des kernigen Kerls (den man nur mit Adjektiven beschreiben kann, die in den spaeten 60er Jahren in Deutschland ausgestorben sind...), der sich mit Blechtasse und Schweitzer Messer durch die Wildnis schlaegt, braungebrannt und zaeh wie eine Schuhsohle, hochattraktiv aber mit leicht (oder schwer) destruktivem Touch, Individualismus-Extremist, der einsame Cowboy...
Der Fruehstuecksraum im Hotel war voll mit Fotokopien eines anderen Prototyps: Ergraut, bleich, bauchig in Tuchhose und hellrosa Hemd, Aktentasche, beigefarbene Socken in unbeschreiblichen Schuhen, auch ein Typ, der - waere dies die beste aller Welten - in den 60ern ausgestorben waere... Ich vermute mal, das sind alles unglaublich wichtige Herren, Entscheidungstraeger, die fuer eine Woche eingeflogen werden um irgendwelche Entscheidungen zu tragen, Konferenzen zu besuchen, Politik zu machen.
Ich bin kein Kontaktfeind und bin ja auch bereit, Fliegen zu fressen und mit diesen Kerlen einfach deshalb ins Gespraech zu kommen, weil immer allein essen ja noch langweiliger ist (vermutlich, wer weiss...).
Es ist lustig, morgens die Erste zu sein. Ich setze mich an einen Tisch, an dem ich den Ueberblick hab und den nach mir Kommenden Guten Morgen zunicken kann. Dann kommt der erste, nickt nix und setzt sich an den Tisch, der am weitesten von mir entfernt ist. Der naechste hat es schon schwerer, muss schliesslich zwei nicht gruessen und einen Tisch finden, der von beiden am weitesten weg ist. Und so weiter. Dann fruehstuecken wir schweigend und luftgekuehlt.
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