In Bolga im Hotel hab ich eines Morgens einen Ethnologen kennengelernt, grauer Bart, Khaki-Shorts, Schnuerstiefel, alte Schule. Der erzaehlte mir ganz erfreut von dem Wieder-Erstarken der traditionellen Autoritaeten in Ghana. Fuer ihn ist das super, da er ja am liebsten moeglichst unveraenderte richtig afrikanische Sachen erforschen will. Natuerlich hat er das schlauer ausgedrueckt.
Aber als wir uns hier in Accra die Fantasiesaerge angeguckt haben, musste ich an ihn denken. Und mich dabei an meine eigene Nase fassen. Denn irgendwie hab ich das auch im Kopf, dass vor allem die alten Sachen echt afrikanisch sind und alle neuen Entwicklungen, selbst wenn sie original von hier sind und es sie nur hier gibt... irgendwie weniger afrikanisch sind.
Man weiss nicht recht, wie das anfing, aber vor nicht allzulanger Zeit begann ein Schreiner in Accra, Saerge herzustellen, die auf die ein oder andere Art das Leben ihrer Bewohner wiederspiegeln. Bunte Saerge in der Form wilder Tiere fuer besonders starke Maenner, Flugzeuge, Voegel, Krabben, Oelfaesser, Autos, Nokia Handys aus bunt bemaltem Holz. Inzwischen bauen drei Werkstaetten Fantasiesaerge, sie waren im National Geographic und es gibt zwei Bildbaende darueber...
Wenn ich mein Fotokabel wieder hab, werde ich Euch ein paar Bilder zeigen.
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