Dienstag, April 05, 2005

Keine Sorgen... mehr...

Ich war abgetaucht und bin immer noch in der internetarmen Zone. Ich weiss, Ihr habt Euch Sorgen gemacht und ich denke, zu Recht. Denn mir ging's beschissen. Ich bin in meine neuen Haeuser gezogen und hatte da nichts ausser ein paar Klamotten und eine neue Matratze. Meine deutsche Kollegin war in Accra, meine beiden ghanaischen Kollegen ebenfalls und ich hab mich nur gefragt: Wie um alles in der Welt konnte ich auf die Idee kommen, mich fuer zwei Jahre an einen Ort verpflichten von dem ich nichts weiss... ausser dass kein Ghanaer mit meiner Qualifikation diesen Job wollte. Obwohl da fuer Ghanaer quasi pervers viel Geld drin stecken wuerde.

Die Hitze hat mich irre gemacht, ich wollte nicht mehr essen ICH! WOLLTE NICHT MEHR ESSEN! Was haette ich auch essen koennen, so ohne Kuehlschrank und Herd und voller Ueberdruss gegen alles, was hier fuer lecker gehalten wird. Die besonders tapferen von Euch, die mich in der Zwischenzeit angerufen haben, mussten sich den ganzen Quatsch anhoeren und dann, zeitverzoegert: Brauchst Dir aber keine Sorgen machen...

Der Umschwung kam letzte Woche Freitag, als morgens meine Moebel angeliefert wurden, mein Kuechenzeug, Buecher, Musik und ich aus dem leeren Haus mein Heim machen konnte. Ich hab ganz ganz langsam ausgepackt, immer wieder innegehalten, z.B. um das Fotoalbum durchzugucken und vor Sehnsucht zu heulen. Oder um zu lachen beim Auspacken so irrsinniger Dinge wie meines Zestenreissers (wo man hier doch keine Schalen essen darf).
Ausserdem hab ich Freitag Kuehlschrank und Herd gekauft.

Ich hatte mir auch Buecher eingepackt, die ich noch nicht gelesen hatte. Also konnte ich mich nun mit Buch auf die Veranda in den Schatten des Mangobaums setzen und Musik hoehren, waehrend der Brotteig ging. Und mich zu Hause fuehlen.

Sonntag ist meine Deutsche aus Accra zurueckgekommen. Sie ist ja nicht nur sehr nett und amuesant, sondern arbeitet auch als Wissenschaftlerin in einem nah verwandten Bereich, also haben wir gestern und heute intensiv wissenschaftlich diskutiert und ich hab ganz viel gelernt.

Die ganzen blogs, die ich in der Zwischenzeit geschrieben hab, kann ich leider heute noch immer nicht posten, kommt aber noch, nichts geht verloren, weder 13 Nudeln noch Schweine mit Loechern in den Ohren.

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