Ganz nah bei Bolga und doch tausend unbefestigte Kurven weg, gibt es Goldminen. Wir wollten uns die schon lange angucken, meine Eltern fuhren mit dem Freund eines Freundes dahin und danach sassen ihre Koepfe schief auf den Haelsen. Erinnert Euch an den letzten Goldrausch-Western (Gold Rau Schwestern?), den Ihr gesehn habt? Jetzt macht alle Gesichter in diesem Film schwarz. Nehmt alle Romantik weg und die Indianer. Dreht die Hitze auf. Und gebt den Bossen Handies.
Die MaennerFrauenKinder leben da wie Drogensuechtige und die Droge heisst Gold. Um es zu finden steigen sie ungesichert schmale Schaechte in die Erde. Keiner weiss wie tief, aber der Abstieg dauert eine Stunde. Da unten bleiben sie tagelang, eine Taschenlampe um den Kopf gebunden und hacken mit Muskelkraft den Felsen in Stuecke. Die Felsbrocken werden entweder im Stahlmoerser per Hand zu Staub gestampft, oder kommen in die dieselbetriebene Steinmuehle. Die Goldwaescher-Pfannen sind aus altem Reifengumi, der schwerere Goldstaub setzt sich unten ab. Der wird eingeschmolzen und sieht schliesslich aus wie das Gold, was wir kennen. Irgendwo in diesem Prozess kommt noch das Quecksilber vor, das das Gold vom Rest trennt und in diesem unregulierten Prozess natuerlich auch alle moeglichen anderen fiesen Dinge anrichtet.
Warum Drogensuechtige? Sie arbeiten knochenhart mit dem Traum vom Reichtum im Kopf, der niemals wahr wird. Weil sie so hart arbeiten, muessen sie so viel essen. Viele essen auf Kredit, muessen also noch haerter arbeiten, nur um den Kredit fuer ihr essen zurueckzuzahlen. Wenn’s dann mal ein bisschen Geld gibt, wird das wie vom Wind davongepustet, denn sie muessen saufen, huren und sich pruegeln um den Staub und die Knochenschwere loszuwerden. Und dann wieder runter in den Schacht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen