Donnerstag, Februar 22, 2007

Ja wo laufen se denn...

Sonntag morgen in Lomé, und halb Togo laeuft mit. Gemeinsam mit der Mutter habe ich mich frueh aus dem Hotel geschlichen, um vor der Tageshitze herauszufinden, wie sich Lomé zu Fuss anfuehlt. Hunderte Togolesen jeglichen Alters waren frueher aufgestanden als wir und liefen, huepften, standen Kopf, kickten Fussbaelle und gruessten die Sonne nach Art der Joga-Meister. Auf der Strandpromenade feuerten die Laeufer sich selbst an, indem sie sangen, auf Wasserkanister trommelten, die sie um den Bauch haengen hatten und in Troeten troeteten. Am Strassenrand verkauften die Frauen Tuetenwasser zum Trinken – oder fuer eine Spontandusche. Der Strand war dicht gepackt mit Liegestuetzen, frischem Schweiss und in den wilden Wellen tummelten sie sich so dicht und voller unbaendiger Energie, dass die Mutter und ich einfach nur mit offenem Mund und vollkommen bewegungslos da standen und nicht wussten, wo wir zuerst hingucken sollten. Die Sportler waren wie Betrunken von Leben und Erschoepfung, Afrikanisch laut und breit grinsend. Einer der Maenner, die ich nicht heiraten werde, erklaerte uns, dass das jeden Sonntag von selbst passiert, keiner organisiert das, die Jugend des Landes will sich bewegen. Zwei Stunden spaeter hatten wir geduscht, gefruehstuckt und das Auto gepackt. Als wir auf die Strandpromenade einbogen, erschienen unsere Geschichten dem Vater unglaubwuerdig, denn bis auf den ein oder anderen Fussgaenger waren Strasse und Strand leer.

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