Eva in Ghana
Gestern hab ich die Hollaenderin mit Keksen gefuettert, waehrend sie mir etwas Interessantes erzaehlte. Sie ist Paedagogin und kennt Studien darueber, dass Kinder durch Krabbeln ihr raeumliches Vorstellungsvermoegen entwickeln (wenn ich noch nicht dagegengeknallt bin, ist es weit weg, Wenn ich ploetzlich heulend auf dem Hintern sitze, war irgendwas zu nah dran...). Auch hat man festgestellt, dass Nicht-Krabbler schwerer lesen und schreiben lernen.
Hier werden die Kinder auf dem Ruecken der Mutter festgebunden und da bleiben sie stundenlang haengen, Kopf in den Nacken gekippt wenn sie schlafen und dann wieder aufmerksam in der Gegend rumguckend. Ich sollte mich also bei meinem Schneider und meinem Schreiner entschuldigen und akzeptieren, dass der Schneider erst wissen konnte, dass die Gardinen zu klein sind, nachdem er sie gemacht hatte... weil er als Kind immer zusammengebunden rumhing. Wir kamen auf dieses Thema, weil uns ganz viele alltaegliche Beispiele einfielen, wo Leute Sachen nicht konnten, die uns ganz normal vorkommen. Zum Beispiel sehen, ob zwei Puzzlestuecke ineinander passen koennten. Oder wissen, welche Form ein Plaetzchenausstecher ausstechen wird, bevor man es ausprobiert hat.
Andererseits erinner ich mich vage an so eine romantisierende Ethnologin, die ich vor Jahren gelesen hab und die behauptete, dass um den Koerper gebundene Kinder viel gluecklicher und zufriedener werden und kein Heroin spritzen muessen, wenn sie gross sind. Also kann man uns Europaern auch nicht richtig boese sein, dass wir immer so griesgraemig (oh das ist aber mal ein schoenes Wort: Griesgram) durch die Gegend laufen und dauernd versuchen, Selbstmord zu begehn.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen