Eva in Ghana
Inzwischen brauch ich nur noch 20 Sekunden um aus meinem Bettchen zu springen, wenns frueh morgens ans Tor klopft, respektable Klamotten ueberzuwerfen und den unerwartet fruehen Besucher einzulassen. Alles eine Frage des Trainings. Im Moment sitzt der Klemptner in meinem Flur und wartet dass es halb acht wird, weil wir den Klemptnerladenbesitzer ueberredet haben, dass er ausnahmsweise so frueh aufmacht, damit wir Rohre kaufen koennen und unser Mann anfangen kann zu arbeiten. Warum klopft der Klemptner um halb sieben ans Tor? Weil wir ihn gestern abend darum gebeten haben, um acht hier zu sein.
Das ist ein haeufig vernachlaessigter Aspekt Afrikanischen – oder sagen wir Nordghanaischen – Zeitverstaendnisses. Vielleicht weil es nicht ins Bild des gemuetlichen faulen Afrikaners passt, der rumsitzt und wartet, dass ihm die Kokosnuss auf den Tisch faellt oder Food Aid mit der Nahrungsmittelhilfe kommt. Wir kennen vor allem den Afrikaner der zu spaet kommt... und dem begegne ich hier auch, aber das vor allem in meiner Freizeit. Wenn es um Arbeit geht und um die kuehlen fruehen Morgenstunden, werde ich gequaelt vom Afrikaner, der zu frueh kommt und das normal findet. So, jetzt fahren wir zum Klemptnerladen und kaufen alles was ich brauche um meinen Wassertank mit dem Haus zu verbinden. Dann gibt es nie mehr Eimerduschen!
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