Im Bus von Talca nach Santiago konnte ich mir nicht mehr helfen, ich hatte diese ganzen voll krassen Fantasien und vielleicht gibt's ja den ein oder anderen, der sich an den gleichen Dingen aufreizt und fuer Euch hab ich das aufgeschrieben:
Was ich kochen und backen werde, wenn ich wieder ein zu Hause hab:
Erbsen und Fruehlingskartoffeln geduenstet und dann zusammen in reichlich Butter mit viel Petersilie, wenig Minze und etwas Limettenschale geschwenkt. Dazu einen Quark mit viel Kresse und wenig Fruehlingszwiebel. Und einen Salat aus Moehrenstiften, Apfelstiften, Mandelstiften mit einem dezenten Dressing aus Limettensaft und zurueckhaltenden Oel, bestreut mit schwarzem und weissem Sesam.
Pflaumenchutney, wozu ich Pflaumen mit ganz kleingeschnetzelten Moehren, Kokosnuss (hauchduenn geschnitten und angeroestet), Ingwer, Zwiebel, Chilli und Cumin weichkoche und vielleicht ganz am Ende noch etwas frischen Koriander dazutu. Etwas Saures noch, falls die Pflaumen zu suess sind, Balsamico, Limette oder Zitrone. Wenn Limette dann auf jeden Fall Koriander. Das ganze hat wahrscheinlich einen so komplizierten Geschmack, dass ich das zu einem schlichten weissen Reis und geduenstetem oder pfannengeruehrtem Gemuese essen will, das noch knackt und in dem entweder Stangenselerie oder Fenchel eine wichtige Rolle spielen.
A propos Fenchel: Fenchel und Zwiebeln (etwa doppelt so viel Fenchel wie Zwiebel) in feine Scheiben geschnitten und mit Oel, Zitronensaft, koernigem Senf und ganz wenig Honig verwirbeln und im Ofen so lange backen, bis die Ecken und Kanten dunkelbraun sind aber noch nicht schwarz. Vor dem servieren mit Fenchelgruen, frischem schwarzem Pfeffer und zerbroeckeltem Feta bestreuen. Mit guten Pellkartoffeln oder Brot.
Eine grosse Schuessel Salat mit bitteren Blaettern und suess-sauren Fruechten. Dazu gegrillter Ziegenkaese auf Brot.
Ein warmer Salat aus Radiccio, die ganze Kugel in sechzehntel oder so geschnitten, die jeweils am Strunk noch zusammenhaengen. In Olivenoel oder Butter oder beidem angebraten, mit ein bisschen Zitrone betraeufelt und mit grobem Meersalz und gehobeltem Parmesan bestreut. Vielleicht ein paar ganze Kirschtomaten ebenfalls angebraten, bis die Schale braune Flecken hat und auf der ganzen Pracht verteilt. Dazu getoastetes feines Roggenbrot mit gesalzener Butter und Petersilie.
Frischer Rotkohl sehr fein geschnitten und in einer Pfanne rumgeruehrt, Mandeln und recht fein geschnittene weiche getrocknete Aprikosen dazu und mit Apfelsaft oder Cidre abloeschen und ein Bisschen einkochen. Vielleicht mit Nelke, aber nur einer ganz leisen Ahnung...
Kichererbsen in einer indisch angehauchten Tomatensauce, in der ich alles Gemuese verstecke, das noch in der Kueche rumliegt, inclusive ein oder zwei olle Kartoffeln, alles freundlich weich gekocht und ein ganz kleines Bisschen scharf, mit frischem Chappatti-Brot mit den Fingern zu essen.
Zum Nachtisch einen Pflaumenkuchen mit ganz duennem knusprigem Hefeteigboden und sehr sauren Pflaumen, dazu recht suesse Schlagsahne und guten altmodischen Filterkaffee mit Kaffeesahne wie bei OmmaausGeich.
Oder einen Kuchen, der unten anfaengt mit einem schlichten Muerbeteigtaler als Boden, mit schwarzer Schokolade bestrichen, darauf einen Huegel aus Vanillecreme und aufrecht in die Creme gestellt einen Wald von selbstgepflueckten Brombeeren.
(Das PS zu diesem Blog war mein Ueberfall auf einen Bio-Laden an meinem ersten Morgen in Washington. Danach hatte ich Haengearme wie ein Affe - von den schweren Taschen - und war 80 Dollar aermer...)
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