Die Nacht hab ich – auf jedermanns Wunsch – zu Hause verbracht. Telefonisch konnte ich sie nicht erreichen, weil ihr Handy kaputt ist, also sorgte ich mich hin und her und sass kurz nach sieben schon wieder an ihrem Bett. Sie sieht noch genau so ruhig und schwanger aus, wie gestern und wir fangen an, uns zu fragen, wie lange das wohl dauern wird.
Bei der Morgenrunde stellt der Gynokologe ein paar Fragen, untersucht die Patientin aber nicht, um dann zu entscheiden, dass sie ihr Kind doch noch nicht bekommt, sondern nach Hause gehn kann. Als er sie einwies, hat er sie tatsaechlich untersucht, mit Anfassen und so. Aber seitdem war die einzige medizinische Aufmerksamkeit, die sie erhielt, einmal Fieber messen, einmal Blutdruck messen und mit dem Foetoskop hoeren, ob das Herzchen noch schlaegt.
Also Sachen packen und nach Hause. Auf dem Weg haben wir beim Ultraschallmann Station gemacht. Vor den Toren des Krankenhauses hat er einen Metal-Container, in dem ein Ultraschall-Computer steht. Der Scan gehoert nicht zum Standard-Program fuer Schwangere, von der Krankenversicherung wird er nur im Falle von Risiko-Schwangerschaften uebernommen, ansonsten ist das was fuer Reiche.
Also haben wir uns heute das Baby zum ersten mal angescant. Der Arzt sagt: „Hier ist der Kopf, das Herz, der Magen, oh und hier, was ist das? Genau, es ist ein Junge! Und das sind die Beinchen und jetzt messe ich den Kopf aus und den Magen und dann kann ich Euch sagen, wie alt das Baby ist und wann es faellig ist. Oh, ja, 10. Oktober. Und hier, was ist das, schaut genau hin! Ja, es ist ein Maedchen!“
Nun sind wir fuer das ganze Geld auch nicht schlauer als vorher, haben wir uns um zwei Monate (ZWEI MONATE!) verrechnet? Hat der Gynokologe im Krankenhaus keine Ahnung? Und, naja, jetzt wissen wir wenigstens, dass es entweder ein Junge ist oder ein Maedchen. Was wir garantiert ausschliessen konnen, ist dass Mary einen Apfel, eine Banane oder eine Kiwi gebaert.
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