Letzte Woche hat Mary noch lachend verkuendet: „An meinem Geburtstag fuehr ich mich selbst zum Essen aus und ess n ganzes halbes Huhn.“ Nun, dieser Plan wurde wohl durchkreuzt. Als ich zur Mittagspause nach Hause kam, war das Haus sauber aber verlassen. Ich hatte grade die Bohnen aufgesetzt, als mein Telefon klingelte: „Sista Eva, die haben mich hier behalten und sagen, ich bekomm jetzt mein Kind. Meine Schmerzen sind keine Krankheit, sondern Wehen!“
Wir haben uns verrechnet, oder sie ist zu frueh dran. Ich bin ein kopfloses Huhn und frage mich zum hundertsten Mal, wie ich jemals selber Kinder kriegen soll, wenn ich schon fuer fremde Baeuche so viel Angst haben kann. Es ist drei Uhr Nachmittags, ich sitze neben Marys Bett im Krankenhaus und schreibe diesen Blog auf Papier. Mary denkt, ich arbeite und ich lasse sie in dem Glauben, denn sie hat ein so schlechtes Gewissen, mich von der Arbeit abzuhalten.
Mit ihrem kleinen Kugelbauch sieht sie so zart und kindlich aus, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass da ein komplettes Baby drin sein soll, dass sie ganz allein durch die erwachsenen Schmerzen einer Geburt gehen soll und dass sie schon ganz bald selber Mutter sein wird. Meine kleine Mary. Ich sage allen, sie sei meine Tochter und sie lachen freundlich ueber diese weisse Spinnerin...
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