Montag, August 27, 2007

Gefuehlsgelaehmt

Am liebsten wuerde ich mich in meinem Bett verkriechen, Bettdecke ueber den Kopf ziehen und Romane lesen und erst wieder rauskommen, wenn irgendwer mich nach Washington umgezogen hat, samt Bett und Decke.

Gleichzeitig: Am liebsten wuerde ich keine Sekunde mehr schlafen und mit grossen wachen Augen und offenem Herzen diese letzte Woche in Bolga in mich aufnehmen, so viel Zeit wie moeglich mit meinen Lieblingsghanaern verbringen, meinen Enkelsohn an Haaren und Zehen ziehn, damit er schneller waechst und ich das Gefuehl haben kann, ihm beim Aufwachsen zusehn kann.

Was ich in Wirklichkeit tu? Die meiste Zeit benehm ich mich, als sei das nur eine weitere von so vielen Wochen in Bolga – nur dass ich zwischen stundenlangem Normal-Tun ab und zu mein Buecherregal aussortiere, oder mit Marys Baby im Arm so tu als waere das Wasser auf meinem Gesicht Schweiss...

Mit diesem Blog geht’s mir genau so. Einerseits moechte ich Euch lustige Geschichten von unserem neuen Hund in Accra erzaehlen (Stellt Euch vor, der findet Deutsch viel besser als Englisch und liebt mich immer doppelt so sehr, wenn ich in meiner Heimatsprache mit ihm rede usw usf...) und herzzerreissende Geschichten von Mary. Andererseits... ja, andererseits liege ich doch gelaehmt in meinem Bett unter der Bettdecke und wenn ich nicht ueber Abschiedsgeschichten schreibe, passiert das alles vielleicht jemand anderem und nicht mir?

Und dann brauch ich mir auch keine Gedanken darueber zu machen, was mit „Evainghana“ passiert, wenn Eva nicht mehr in Ghana ist...

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