Agnes und ich liessen uns ganz frueh am Morgen mit einem Holzboot auf den paradiesisch stillen Volta rudern. Als wir das Kanu bestiegen, standen vier Ghanaer mit weissen langen Gewaendern und einem grossen schweren Kreuz am Ufer. Hinter ihnen scheu versteckt eine junge Frau. Die Herrschaften begruessten unseren Bootsfuehrer lachend und wir stachen in den See. Als wir draussen waren, meinte er: „Also, ich finde das ja nicht gut, wie die immer taufen... das ist nicht richtig.“ Dann erzaehlte er uns voller Abscheu und Faszination, dass die Priester gleich alle Suenden aus dieser jungen Frau rauspruegeln werden, die sie danach splitternackt im Volta von sich abwaschen wird, waehrend die Herren Priester zuschaun, um sicherzustellen, dass auch alles mit rechten Dingen zugeht. „Die sind neu.“ Sagt er, und meint damit diese religioese Gruppe. Letzte Woche hat er sie zum ersten Mal beobachtet und war schockiert, wie die Priester auf ihren Schuetzling einschlugen und erzaehlte, dass die zu Taufende sich doch irgendwann beschwerte...
Und waehrend er sich vor Abscheu schuettelte, konnte er sich einfach nicht losreissen, und haette ich kein Machtwort gesprochen, hatte sich unsere Stunde auf dem See komplett auf einer Stelle abgespielt. Als wir von unserer Tour zurueckkamen, stellte sich heraus, dass der Hotelbesitzer die Glaubensbrueder in der Zwischenzeit weggejagt hatte. Unser Ruderer versuchte, seine Enttaeuschung darueber zu verbergen, dass es heute kein Bad der nackten Geschundenen zu sehen gab.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen