Donnerstag, August 31, 2006

Kein Strom, kein Radio

Mit dieser Ueberschrift ist die ganze Geschichte eigentlich schon erzaehlt. In den letzten Tagen gab es in meinem Stadtviertel immer wieder stundenlangen Stromausfall. Da der Radiomann mein Nachbar ist und sich noch keinen Generator leisten kann, heisst das auch: Radioausfall.

In Anbetracht meiner Gier nach oeffentlich ausgetragenen Ehestreitigkeiten, war das natuerlich ein herber Verlust an Lebensqualitaet. Aber viel schlimmer war, dass wir Freunde aus Accra erwarteten, die eine grosse Live-Berichterstattung ihrer Konferenz bestellt hatten, einer der ersten groesseren Auftraege. Also fuhr ich durch die Nacht zum Sender und wir standen lamentierend in der pechschwarzen Dunkelheit. Radiomann sagt: Ich geh den Stromversorgern so gut auf den Geist, wie ich kann, und sie haben versprochen, morgen frueh ist das Problem geloest.

Die Story koennte auch heissen: Kein Strom, trotzdem Kuchen. Mary hatte von den gleichen Freunden den Auftrag bekommen, 120 Konferenzteilnehmer mit Kuchen zu fuettern. Also stand sie bis zehn Uhr nachts bei Kerzenschein in meiner Kueche, ruehrte Ruehrkuchenteig mit kraeftigen Holzloeffelbewegungen und stolperte in der Dunkelheit von der Kuechentuer zur Veranda, wo der Ofen steht.

Die Story koennte auch heissen: Strom, Radio, Kuchen. Denn am Ende wurde alles gut: Um Mitternacht gingen alle Lichter in meinem Haus an, am naechsten Morgen fielen die Konferenzteilnehmer wie ausgehungert ueber den Kuchen her und Radiomann strahlte. Er sendete das Programm gleich zweimal: Einmal live und fuer Geld und am naechsten Morgen nochmal, als Bonus und damit es auch wirklich alle hoeren.

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