Mittwoch, August 23, 2006

Eva in Ghana

Ganz nah
Eben war ich in der Bank und mir fiel wieder auf, dass ich hier doch eine Stadtmaus bin, die ihre Zeit meist mit anderen (schwarzen und weissen) Stadtmaeusen verbringt.

Heute war einer dieser Tage, wo ganz viele einfache Leute zur Bank gehn, vielleicht wurde irgendwas ausgezahlt, die Bank war jedenfalls voll mit Doerflern in bunten Wickeltuechern, mit verschlissenen Hemden, wilden Kopfbedeckungen und Brillen, die mit Bindfaden geflickt waren.

Ich hatte lange zu warten und schaute mir das Spektakel an und sah: Die stehen ganz anders Schlange als Stadtghanaer oder gar Europaer. Diese Horde alter Maenner und Frauen, alle schmiegen sie sich aneinander um eine Schlange zu bilden, die tatsaechlich dem Tier aehnelt, ein einziges bewegliches Wesen, kein Raum zwischen einem Menschen und dem naechsten... selbst wenn sich nur vier Leute hintereinander stellen und um sie rum so viel Platz ist. Das sieht schoen aus und irgendwie heimelig, keiner allein. Und grade in der einschuechternden grossen kuehlen Bank ist es gut, wenn man den Schweiss, den Pitu-Atem und den Kuhgeruch seines Dorfnachbarn immer in der Nase hat, um zu wissen, dass man nicht verloren gehen kann.

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