Debbie und ich haben uns letzten Samstag fest vorgenommen, dass das die letzte Party fuer eine lange lange Zeit sein wird. Vor vier Wochen gab es in meinem Haus spontane Pizzaparty, vor zwei Wochen gaben wir grosse Debbiezurueckinghanaparty, Samstag feierten wir Debbies Geburtstag und wer schonmal mit mir gefeiert hat (soll ich sagen: Wer schonmal unter meinen Partyvorbereitungen gelitten hat), weiss, dass das mindestens einen ganzen Tag in der Kueche bedeutet und abends bin ich so geschafft, dass ich am liebsten einfach nur die Kaltmammsell waer und nicht auch noch mit den Gaesten feiern will oder gar irgendwas essen.
Also, schon fuer Debbies Geburtstag war die Vereinbarung: „Wir bestellen Essen bei Mary und tun selber gar nix.“ Wie Felix sagt: Man muss sich auch schonmal selbst einen Witz erzaehlen... Der Witz ging noch weiter: „Und wir machen nur ein einziges Gericht!“ Natuerlich sieht die Realitaet anders aus als der Witz und Mary und ich haben wieder einen Samstag in der Kueche verbracht, im Hintergrund spielte der wilde Radiomann sein Reaggea-Programm und ewig gruesste das Murmeltier.
Gestern kamen Freunde aus Accra zu Besuch und wir haben mal wieder knapp 2 Stunden im Restaurant auf unser Essen gewartet. Mir machte das gar nix, denn ich hab mir inzwischen angewoehnt, mich vor dem Essengehn satt zu essen, dann halte ich es gut aus, bis die naechste Malzeit kommt. Aber natuerlich endete der Abend wie zu erwarten war: „Warum kommt Ihr nicht morgen alle zu mir nach Hause, koch ich Euch was Feines!“ Und da die nichts von der Sucht wissen, die mich langsam aber sicher zerstoert, haben sie ganz arglos zugesagt. Debbie ist so tief in ihre Co-Abhaengigkeit verstrickt, dass sie nur lachte und die Einladung dankend annahm. Und da wir einmal dabei sind, kann ich doch Derek und Amy gleich auch noch einladen. Dann rief Martine an: „Hallo, ich bin jetzt in Tamale angekommen, in zwei Stunden bin ich in Bolga (und ich denke: Ach ja, Du hattest ja angeboten, dass sie fuer zwei Wochen in Deinem Haus wohnen kann... wie konntest Du das nur vergessen?).“
Also ruf ich Mary im Haus an und sage: „Bitte, mach das Hinterhaus fuer Besuch fertig.“ Und plane, das Buero sehr puenktlich zu verlassen, um zwischen halb sechs und sieben schnell fuer vier-sechs-sieben-acht-neun, genau fuer neun Leute zu kochen.
Ich erzaehle Douglas die ganze Geschichte und dass ich ueberlege, ob ich in Therapie gehen soll, um mich von meiner Fuettersucht heilen zu lassen. Er lacht und sagt mir ins Gesicht, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin: „Als Erstes wuerdest Du dem Therapeuten doch anbieten: Kommen Sie heute Abend zu mir, koch ich Ihnen was Feines!“
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