Dienstag, August 15, 2006

Karriere mit falschem Spinat

Letztens hatte ich Besuch von besonders wichtigen Herren, die sich mein Projekt – und alle anderen – anschauen wollten und sehn, ob ihr Geld auch sinnvoll ausgegeben wird. Da ich selbst weiss, wie sehr einem Hotels, Restaurant und das Fernsein von Haus und Herd auf den Geist gehen kann, bekamen sie mehr, als sie bestellt hatten. Ich werde Euch nicht damit langweilen, warum ich denke, dass wir ihr Geld sinnvoll ausgeben. Der Besuch fiel auf einen Sonntag und so waren sie bei mir zum Sonntagsmittagsschmaus eingeladen. Wie wichtig diese Herren mir waren, konnte Mary daran sehn, dass ich sie tatsaechlich bat, Fleisch zuzubereiten, was in meinem vegetarischen Haushalt aeusserst selten vorkommt. Also gab es Huehnerbeine, falschen Spinat, Reis und zum Nachtisch Zitronenkuchen und echten Kaffee. Um die Erfahrung perfekt zu machen, bekam das Essen mehr als nur Naehrstoffe und Geschmack, ich erzaehlte ihnen Geschichten, um das Essen mit Sinn aufzuladen. Der falsche Spinat, Alefu, sieht aehnlich aus wie Brennesseln und wenn man ihn isst, tut man eine wohlschmeckende gesunde gute Tat. Alefu wird von besonders armen Bauern und Baeuerinnen angebaut, da man die Samen selbst zuechten kann und nach drei Wochen Wachstum die ersten Blaetter ernten, das erste Geld verdienen kann. Die Ernte ist mit Bewaesserung das ganze Jahr ueber moeglich und das Gemuese wird von den Frauen selbst auf dem Markt verkauft, so dass kein Geld an Zwischenhaendler verloren geht. Als waere das noch nicht genug, erzaehle ich ihnen zum Nachtisch noch von Marys Baeckerei und als die Herren von meinen gemuetlichen Omasofas aufstehn, grinsen sie weich und gluecklich wie Hefeteig.

Keine Kommentare: