Meine Lieben, bitte verzeiht diesen literarischen Einschub, der nichts mit Afrika zu tun hat. Ausser vielleicht Folgendes: Wer allein mit seiner Sprache in Afrika ist, pluendert wieder und wieder den gleichen Buecherschrank. Und wenn er (in diesem Falle sie) dann etwas Schoenes findet, was sie schon lange vergessen hatte, ist niemand da, der die Freude teilt. Denn die einzigen Leute in Bolga, die meine Sprache sprechen, sind diese Missionare, mit denen mich dann sonst – ausser der Sprache – nichts verbindet.
Palindrome (vorwaerts und rueckwaerts zu lesen)
Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie.
In Nagold legen Hähne Geld – log Anni.
Nie fragt sie:”Ist gefegt?” Sie ist gar fein.
Eine Hure bei Liebe ruhe nie!
Leben Sie mit im Eisnebel?
Leg in eine so helle Hose nie n’ Igel!
Eine treue Familie bei Lima feuerte nie.
Die liebe Tote! Beileid!
(aus Reclam: Deutsche Unsinnpoesie)
Ich weiss ja, wie man Schuettelreime findet (also: Menschen moegen Moewen leiden, waehrend sie die Loewen meiden), aber vor Palindromen habe ich Heidenrespekt. Die sehen so leicht und spielerisch aus, aber wo findet man die, was muss man mit seinen Buchstaben machen, um da anzukommen?
Wie ihr seht, ist auch dieser Beitrag nicht ganz unafrikanisch (s. Gazelle). Als Kind hab ich mir den Neger immer in der Telefonzelle vorgestellt, da das die einzige Zelle war, die ich kannte. Ausserdem waere die ja wirklich viel praktischer als eine Ga-Zelle um unverzagt den Regenguss abzuwarten.
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