Montag, Februar 06, 2006

Eva in Ghana

Krieg der Kroeten
Gestern stand ich vor meiner Kuechentuer, betrachtete versonnen meine Kroeten und dachte an meine Mutter. Nicht dass diese Kreaturen irgendeine Aehnlichkeit mit meiner geliebten Frau Mama haetten, im Gegentum. Vielmehr ueberdachte ich die muetterabweisende Wirkung von Kroeten auf der Schwelle. Schliesslich kam ich zu dem Schluss: Wenn ich meine Mutter in mein Haus locken moechte, muessen die Kroeten weichen. Also ging ich zum Vater-der-nicht-im-Schlamm-versinkt (Tagwachmann) und sagte:
“Come. Look. This no good. Uarrrrgh! You take and put there!”
“Komm. Guck. Das nix gut. Uarrrgh (mit verzerrtem Gesicht auf die Kroeten zeigend)! Du nimm und tu nach da (auf die Gartenmauer zeigend).”

Das war das erste Mal, dass ich ihm auf Englisch eine Anweisung gegeben hab, die er verstand. In hohem Bogen und alle Viere von sich streckend, lernen die Kroeten nun fliegen – ueber die Mauer in Nachbars Garten.

Dennis (Nachtwachmann) hat nicht nur einen englischen Namen, er versteht auch etwas mehr Englisch. Also sagte ich zu ihm:
“Dennis, we are starting a war! A war against toads!”
“Dennis, wir beginnen einen Krieg! Einen Krieg gegen die Kroeten!”
Dennis guckt verwirrt. Entweder versteht er das Wort toads nicht oder er haelt mich fuer uebergeschnappt oder beides. Also sag ich “Come. Look!” und zeige auf die Kroeten. Ich erzaehle ihm, wie dieser Krieg in der Zeitung und im Fernsehn sein wird und wir beruehmt werden. Da lacht er und versteht dass ich nur ein bisschen verrueckt bin. Und verzieht das Gesicht, als ihm klar wird, dass er an vorderster Front kaempfen muss.

Nun schoepfen sie morgens und abends die aeusserste Schicht Kroeten ab und lassen sie fliegen. Der Nachschub kommt im Laufe des Tages oder der Nacht aus dem Wasserrohr gekrochen. Nun hoffe ich, dass meine Jungs schneller schmeissen, als die Kroeten brueten koennen und dann, vielleicht, mag meine Mama mich besuchen.

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