Einer meiner Freunde hier hat endlich den Financier gefunden, der ihm die fehlenden 24 Mio (2400 Euro) leihen will, um eine private Radiostation aufzumachen. In den letzten Tagen hat er mich haeufiger besucht und die Plaene im Detail erklaert. Was fuer mich spannend ist und natuerlich Gruende hat. Hier reden die Leute viel weniger ziellos und einfach nur aus Spass ueber ihre Plaene.
Nun braucht er also fuer seinen Financier einen 10 seitigen Antrag, der handschriftlich schon fertig ist, aber seine Tippse ist nicht in der Stadt und er hat keinen Computer - aber gesehn, wie schnell ich tippe. Na, ich helfe gerne. Nicht, wie hier ueblich, waehrend der Arbeitszeit. Also haben wir uns fuer heute morgen um sieben verabredet.
Und jetzt kommt, warum ich die ganze Zeit denke: HAHAHAHAHA!
Inzwischen ist mir ja klar, dass ich mindestens genau so viel Hilfe und Unterstuetzung brauche, wie alle anderen. Seit Tagen ueberlege ich, wie unsere Baeckerei die Supermaerkte in der Stadt ansprechen kann (Supermarkt = Raum von der Groesse eines Gaesteklos, in dem ganz viele verschiedene Sachen verkauft werden). Wenn ich das selbst mache, hab ich das Gefuehl, dass ich einfach zu weiss bin, also einerseits reich ausseh, andererseits keinen Schimmer hab, wie man hier nen Deal macht. Mary sagt, wenn sie das macht, denken alle: „Oh, was kann das kleine Maedchen schon zu bieten haben?“
Kamal (Radiomann) hat das dann auch gleich eingesehn. Oder zumindest nach einer Weile. Zufaellig ist der Besitzer meines Lieblingssupermarktes (der mit den Oliven) ein guter Freund von ihm. Also wird Mary heute die drei schoensten und paradisischsten Brote backen, die Westafrika je gesehn hat. Morgen frueh kommen die nochmal kurz in den Ofen, damit sie diesen unwiderstehlichen Duft haben, wenn wir Kamals Freund sein Fruehstueck bringen. Alles schoen im Ghanaischen Stil, Brot mit Margarine und Tee.
Wie man nen Deal macht, ist mir dabei noch immer nicht klar. Kamal sagt: „Die erlauben Dir dann, Dein Brot bei ihnen zu verkaufen – das heisst Du gibst es auf Kommission. Einige wollen dafuer gar nichts haben (???). Aber Du kannst ihnen zum Beispiel fuer alle zehn Brote eins extra geben.“ „Ja aber, wie machen die denn Profit, wenn die alles fuer umsonst verkaufen?“ „Oh Eva, pflanz denen doch nicht solche Gedanken in den Kopf wenn Du mit ihnen verhandelst. You want to maximise your own profit not your cost (Du moechstest doch Deinen Profit maximieren, nicht Deine Kosten).“
Nun, wir werden sehn. In meinem Kopf blinkt mit Leuchtbuchstaben eines meiner rheinischen Lieblingswoerter:
MAGGELN!
(was heist das? S.o.)
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