Von welchem Deutschen Philosophen (Filosofen?) stammt die Aussage, dass Herr und Diener in gegenseitiger Abhaengigkeit aneinander gefesselt sind und keiner von beiden frei sein kann, so dass schliesslich nicht klar ist, wer wem dient?
Wer diese Frage richtig beantwortet gewinnt nichts als meine Dankbarkeit, aber iss dat den nix Marie?
A propos Marie... Mary hat mich ueberzeugt, meine Dienerschaft zu vergroessern. Mit meiner Nachtwaechterfirma hatte ich einen Deal, dass mein Witchman jeden Morgen drei Ueberstunden macht, damit das Haus nicht leer ist, bevor Mary um 9 Uhr antanzt. Dafuer zahlte ich denen 150 000 Cedis extra (15 Euro). Von diesem Geld bekam Witchi aber nichts zu sehn und Mary meinte: Das ist Quatsch, gib das Geld einem alten Mann, der sonst im Haus sitzt und nix tut. Den machst Du gluecklich und hast einen Tagwaechter fuer den ganzen Monat, den ganzen Tag. Zufaellig hat der Freund des Tagwaechters meiner Nachbarn nichts zu tun...
Nun sitzt in meinem Garten also ein alter Mann mit fiesen Zaehnen, dessen Vorname „Vater“ bedeutet und sein Nachname „der nicht im Schlamm versinkt“. Er spricht kein Wort Englisch, so dass mein Nachtwaechter nun in die Position eines Uebersetzers und Vorarbeiters aufgrueckt ist, der seinem Kollegen sagt, was er zu tun hat. Meine Privatsphaere hat sich um zwei weitere Augen verringert und ich bitte Mary, ihm zu erklaeren, dass er gerne vor der Mauer an der Strasse sitzen kann wie sein Freund, solange jemand im Haus ist...
Im Moment arbeite ich von zu Hause aus und bin beeindruckt, wieviel Leben tagsueber in meinem Haus ist. Meine Nachbarn haben kein Wasser und laufen in nicht enden wollender Karavane zu meinem Wasserhahn um meinen Wassertank zu leeren. Der Nachbar, der Kitschromane liebt, leiht sich mit regelmaessiger Selbstverstaendlichkeit Marys Fahrrad, um in die Stadt zu radeln. Die Kinder essen meine unreifen Papayas direkt vom Baum. Mary ist gluecklich, dass sie nun kommen und gehn kann, wie es ihr beliebt, denn das Argument „lass das Haus nicht allein“ gilt nun nicht mehr, da Vater-der-nicht-im-Schlamm-versinkt nun aufpasst.
Wer mir also sagen kann, welcher Philosoph das gesagt hat und vielleicht gar das Zitat kennt, macht mich gluecklich. Dann weiss ich wieder, dass ich kein Problem hab sondern nur ein allseits bekanntes, schon vor 100 Jahren beschriebenes Phaenomen bin.
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1 Kommentar:
Liebe Eva,
das ist Hegel, aber ich finde keine gute Fundstelle für das Originalzitat. Die Aussage ist aber ungefähr wohl so: Ein Herr ist nur in der Beziehung zum Knecht ein Herr bedarf daher dieser Relation, ist also unfrei (oder so ähnlich).
Liebe Grüße aus Dulles, VA (na ja: Chantilly, DC - in Dulles ist übrigens der Flughafen von Washington und das AOL Headquarters),
Mitch
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