Sie dient mir als Vorwand fuer einen Abendspaziergang.
„Oh ich muss unbedingt zu meinem kleinen Markt schlendern und eine dicke Moehre kaufen.“
Die fruehe Abendluft ist wie Samt und kleine Maedchen kommen zu mir und wollen mein Freund sein. Grosse Jungs fahren mich mit dem Fahrrad fast um, und rufen mir „Beautiful“ ins Gesicht. Winzige Hunde und Zicklein erfreuen sich springend des Abends und ich bin verschwenderisch und kaufe der Moehre einen Knoblauch.
Auf dem Rueckweg mache ich einen Abstecher zu meinen neuen kanadischen Bekannten, die im Haus meiner alten kanadischen Bekannten (die im Juni wegzog) wohnen. Da treffe ich eine aeltere weisse Dame, die ich noch nicht kenne, kurze graue Haare, rotes Kleid, gruener Papagei auf der Schulter. Vor lauter Aufregung ueber den Besuch kackt der Papagei gruen auf das rote Kleid. Das Gespraech ist wie aus Alice im Wunderland.
Dann kommt eine schwarze Familie zu Besuch, die schon die alte kanadische Bekannte immer besucht hat. Es scheint, als wenn die Ghanaer zu diesem Haus gehoerten und nicht so sehr zu den Bewohnern. John hat als „little boy in the house“ (kleiner Junge im Haus) mit sieben oder acht Jahren angefangen da rumzuhaengen und sich nuetzlich zu machen. Jetzt ist er achtzehn und duckt sich immer noch in diese Rolle, hat dabei eine Reihe Kanadier kommen und gehn sehn.
Als ich nach Hause komme erzaehlt mir mein betrunkener Watchman eine herzzerreissende Geschichte von seinem kleinen Kind im Krankenhaus und dass die Firma den Lohn nicht puenktlich zahlt und ach, was soll er tun... Erst bittet er um 30 000, als er sieht, dass ich bereit bin, erhoeht er schnell, also wirklich retten kann er die Kleine erst mit 50 000. Natuerlich gebe ich, auch wenn das der Lohn fuer fuenf Tage ist. Selbst wenn ich die Geschichte nur halb glaube, geb ich lieber 5 Euro vielleicht fuer Gin als ebenfalls vielleicht um 5 Euro zu sparen ein herzlos boeser Mensch zu sein.
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