Der menschliche Geist ist ein Wundertier. Zumindest meiner.
Das Mehl fuer meinen Kuchen oder mein Brot zu sieben erfordert nicht viel Anstrengung: Ich schuettel mich ohnehin vor Ekel, man braucht mir also nur das Sieb in die Hand druecken, der Rest passiert von allein. Das Mehl hier ist erst nach dem Sieben fuer Vegetarier geeignet. Manchmal hab ich Glueck und kaufe welches, in denen nur vereinzelte Tiere sind, ein andermal wimmelt es nur so. Ohne gibts nicht. Ist ja auch kein Wunder, wenn das in offenen Schuesseln auf dem Markt rumliegt, in rostigen Bechern abgemessen in Plastiktueten gefuellt wird – auf dem Markt, wo es von Viehchern gross und klein nur so staubt.
Warum nun ein Wundertier? Weil ich aus diesem Zeug die koestlichsten Kuchen und Brote und Plaetzchen zauber und aufrichtig und ekelfrei geniesse.
Ich weiss, das sollte ich nicht zugeben und nun werdet Ihr Euch alle ebenfalls schuetteln und schwoeren, mich nicht besuchen zu kommen oder zumindest niemals bei mir irgendwas zu essen, solange ich hier wohne. Und dann werde ich lachen und nicht mehr aufhoeren zu lachen, wenn Ihr mit mir in ein Restaurant geht und da ohne Sorge Fleisch und Fisch esst, als haettet Ihr nicht gesehn, wie das auf dem gleichen Markt auf blutigen Holztischen in der Sonne liegt und die Hauptbeschaeftigung des Metzgers Fliegenwedeln ist.
(Falls Ihr nun schwoert, den zivilisierten Kuechen zu Hause NIEMALS fuer laenger den Ruecken zu kehren, als Ihr ohne eine Mahlzeit auskommt, empfehle ich die Lektuere von: Anthony Bourdain „Gestaendnisse eines Kuechenchefs. Was Sie ueber Restaurants nie wissen wollten“)
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