In dem Buch, was ich grade lese, sagt die Anthropologin in Botswana irgendwann, dass in der ganzen Welt Anthropologen in Doerfern sitzen und sich arg zusammenreissen muessen, um nicht zu bruellen: ES IST LANGWEILIG, LANGWEILIG, LANGWEILIG! („Mating“ von Norman Rush, grandios)
Gestern war ich auf der Beerdigung der Mutter eines Kollegen. Und musste an diese Anthropologen denken. Denn Feste jeglicher Art sind am Schlimmsten. Warum eigentlich? Und: Sind unsere Feste fuer Aussenstehende auch so oede? Am schlimmsten war diese Hochzeit auf dem Lande, die ich in Namibia mal besucht hab. Das ging ein ganzes Wochenende und bestand groesstenteil aus Warten im gluehenden Staub. Und aus den drei Tagen konnte ich danach dann eine spannende Geschichte von dreieinhalb Minuten machen, inclusive Mutter, die lauthals den nahenden Sturm verflucht, Austausch von Rindfleisch gegen Braut und „der stehe jetzt auf oder schweige fuer immer“... Wer das hoerte, dachte vielleicht: Wow, Reisen ist aber auch spannend, das wuerd ich ja auch gern mal erleben. Da denk ich „Och...“. Das Ereignis gestern war kuerzer, trauriger und hatte keinen Sturm.
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