Freitag, Februar 18, 2005

Essen 3: Einfaches Essen

Anne weiss genau, was ich meine, wenn ich einfaches Essen sage. Im Gegensatz zu schwierigem. Schwieriges Essen kann manchmal total lecker sein. Aber eben nicht einfach und bestimmt nicht beruhigend.

Heute war ich mit Charlotte unterwegs, die hier fuer Buchhaltung zustaendig ist und mich ausserdem an die Hand nimmt, damit ich nicht so ein Baby bin. Und Charlotte weiss, was einfach ist. Ihr erster Versuch, mich zu fuettern war in der Kantine vor ein paar Tagen, da gab es Reis, eine schwierige Tomatensauce (die eigentlich unheimlich lecker war - aber scharf und mit Stuecken von Sachen drin, die keinen Personalausweis vorzeigen konnten, und deshalb eben nicht mit einfachem Gefuehl gegessen werden konnte) und dann noch Gemuese: Paprika, Zwiebeln und sowas, schlicht, lecker und roh... aber uneinfach, weil ich bei jedem Bissen denken musste: "Niemals rohes Gemuese, das Du nicht selbst gewaschen hast!"

Heute auf dem Weg von der Bank zum Hafen, wo wir ein Auto angucken wollten: Willst Du Plantain (Kochbanane)? Dann hat sie das genau so gemacht, wie man mich zaehmt: Sie hat den Fahrer gebeten, anzuhalten und hat bei der Frau am Strassenrand eine Portion fuer sich gekauft, von der sie mir dann die Haelfte abgegeben hat. Oh und das war schoen und schlicht.

Schon die Zubereitung: Kleines Feuer in einer Blechschuessel, ein Rost darauf und die Plantains in der Schale weichgegrillt. Punkt. Einfach.
Das Ergebnis hat nur einen Geschmack und viel Kohlehydrate zum Beruhigen. Der Geschmack sanft zwischen baked potatoe, gruenen Bananen und weissen Bohnen. Und man bekommt das so heiss, dass man weiss, alles Boese dadrin ist tot (obwohl, totes Boeses ist eigentlich noch fieser, oder?). Dazu gibt es eine kleine Tuete salzige Erdnuesse. Oh Charlotte, Du machst mich gluecklich.

Und als ich ganz vorwitzig die weissen Stuecke auf dem Grill auch noch probieren wollte, meinte sie: Das ist Yams. Kennst Du Yams? Nein? Nicht diesmal. Eins nach dem anderen.

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