Katja fragt, wie mein Alltag hier aussieht, falls ich schon welchen habe. Also. Das geht so. Morgens wache ich frueh und geraedert vom Schreien (und wenn ich Schreien schreibe, meine ich SCHREIEN) der Perlhuehner auf. Dann ist es noch was man hier so kuehl nennt, dass ich den Gedanken, irgendwelche Kleidung anzuziehen noch nicht komplett unertraeglich finde. Meist bin ich dann noch zu tranig, um zu fruehstuecken, was ich spaetestens im Auto bereue.
Ich fahre gegen 7:30 mit Pay zum Buero und gucke dann als erstes, wer mir wieder alles geschrieben hat. Na und dann erledige ich Schritt fuer Schritt, was zu tun ist. Also sitze z.B. drei Stunden in der eiskalten Bank bei dem Versuch, Konten zu eroeffnen, bevor ich eine Arbeitserlaubnis habe. Dabei hab ich einen Unterschied zu Deutschland gelernt. In Deutschland heisst "nein" immer "nein". Hier heisst "ja" dann "ach doch nicht" und schliesslich "na gut". Oder ich fahre stundenlang in einem Auto ohne Klimaanlage auf Autojagd (moechte ja noch ein Auto kaufen, bevor es in den Norden geht). Wobei der Jaeger eigentlich mein Fahrer ist und ich dekorativ dabei bin und versuche mir jeden Motor mit schlauem Gesicht anzuschaun.
Besonders wichtig ist natuerlich: Kooperationspartner treffen und allen sagen, wie sehr ich mich auf die Zusammenarbeit freue. Besonders nachdem klar ist, dass einer von denen jetzt in den Norden faehrt, um die Renovierung der Uebergangsbueros und den Bau der endgueltigen Bueros zu ueberwachen. Ich dachte ja, das waere ploetzlich auch meine Aufgabe und da koennte ich etwa so nuetzlich sein, wie beim Autokauf. Zum Glueck gefallen mir meine Kollegen wirklich.
Dann versuche ich gegen vier zurueck im Buero zu sein, das freut meinen Fahrer, dass er dann Feierabend hat. Und ich bleibe noch bis sechs oder so, um dann mit Pay nach Hause zu fahren. Da gibt es dann meist recht kurze Abende mit Pay und Nikita, weil mir schon um zehn die Augen zufallen.
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