Der Waechter ist’s auf hoher Zinne!“ wenn Ihr das seid, was Ommaausgeich „gute Christenmenschen“ genannt haette, dann koennt Ihr hier mitsummen und wisst, dass der naechste Vers uns verraet, wer oder was aufwachen soll: Die Stadt Jerusalem.
Womit bewiesen waere, dass der fadenscheinige Krawallhannes, der mich (und alle anderen) heute morgen um halb fuenf aufgeweckt hat, kein guter Christenmensch ist und ausserdem seine Psalme mal genauer lesen sollte. Da steht wohl nicht: Wach auf Du Stadt Bolgatanga.
Heute morgen dachte ich mit Wehmut an die Deutschen Schrebergaertner und Nachbarschaftsstreiter, die bei jedem lauten Pups die Polizei rufen und eine Anklage wegen Laermbelaestigung erheben wollen. Natuerlich hab ich das in Deutschland noch nie selbst gemacht und auch immer verachtet. Was ich dabei uebersehen hab, ist dass Karl Huber und Franz-Joseph Schneider die wahren Helden des stillen Alltags sind. Denn nur weil jeder ihre Anzeige und ihre Rechtsschutzversicherung fuerchtet, passiert es bei uns doch aeusserst selten, dass jemand frueh morgens dem Auftrag des heiligen Geistes gehorcht und aus dem Stehgreif ein Stuendchen oder zwei lautsprecherverstaerkt das Wort Gottes in die Wohngegend bruellt. So laut, dass bei mir selbst noch mit geschlossenen Fenstern und Ohrenstoepseln Bekehrgefahr bestand.
Aber zum Glueck ist mein Frafra nicht gut genug, um den Prediger zu verstehn, so dass ich dieser Bekehrung knapp entgangen bin. Morgenmuffel der ich bin, faende ich das auch aeusserst unpraktisch, zu einem Glauben bekehrt zu werden, der fruehmorgendliches Bruellen erfordert.
(Was ganz was anderes: Mein kanadischer Mitbewohner in Accra hat Deutsch gelernt. Er bezeichnet sich selbst jetzt immer selbst als Morgenmuffin.)
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