Weil wir jetzt wissen, wie es sich anfuehlt, ohne einander zu sein. Als wir uns in Bolga im September alle zum ersten Mal voneinander verabschiedeten, waren wir Kinder. Wir waren traurig und wir hatten Angst und vorsorglich ein wenig Sehnsucht in der Tasche, aber wir wussten nicht, wie scharfkantig das Eva-foermige Loch sein wuerde, dass ich in Bolga hinterlasse. Wir wussten nicht, seien wir ehrlich, dass in Washington eine Nische auf mich wartete, in die ich mich gemuetlich einkuscheln wuerde, wie wild anfangen wuerde, Tango zu tanzen und mit Koriander zu kochen, mein Leben voll mit Neuem und Neuen. “Welt! Ich komme!”
Waehrend hier bei denen, die mir nahestanden, nichts hinzugekommen ist, ausser einem Loch, wo vorher ein jemand war. Warum hier keine wilden Geschichten aus Afrika stehn, keine typische EvainGhana-Kost zum Schmunzeln und Heulen und mit den Zaehnen knirschen? Weil das keine Geschichten sind. Sondern Freunde, die sagen: “Seit Du weg bist, ist es als haette im Himmel jemand die Tuer zu gemacht, aus der sonst der Segen auf mein Haupt fiel.”
(Das hoert sich jetzt so an wie die kleine Prinzessin, die denkt, ihre Kacke duftet nach Rosen? Nein, denn ich war ja hier nicht nur Freundin, sondern auch Arbeitgeberin, Ratgeberin und Bruecke zur grossen weiten Welt. Und davon gibt es nicht viel in diesem staubigen Kaff am hinteren Ende Ghanas…)
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