Samstag, Januar 19, 2008
Reiche Beute
Als ich das letzte Mal aus Accra abreiste, hab ich tagelang versucht, den Glasperlenmann aus Togo zu treffen, der manchmal auf der Ausgehmeile in Accra seine Sachen verkauft. Das sind keine antiken Stuecke (einige der antiken ghanaischen Perlen werden zu unglaublichen Preisen gehandelt), sondern der billige neue Kram. Billig? Naja, er kostet nicht viel. Wie auch immer, ich hab erfolglos viel Benzin und Zeit in Accras Staus verbracht. Vorgestern bin ich dann zufaellig an einem Stand in einer dunklen Ecke vorbeigefahren und hab so aus meinem Fenster gestarrt, dass ich fast irgendwo gegen gefahren waere. Und da ich mich in Washington immer wieder nach den nicht gekauften Perlen sehnte, bin ich dann gestern ausserordentlich eingefallen. Die Standbesitzerin erzaehlt mir, wie diese einfarbigen Perlen in den strahlenden Farben gemacht werden: Sie versorgt den Perlenmacher mit diesen kleinen maschinell gefertigten Glasperlen, die man auch bei uns kaufen kann. Die zermahlt der zu Staub und fuellt sich in die Perlenformen, in denen er sie zu grossen Perlen schmilzt. Die gedaempfteren Farben kommen von zermahlenen Flaschen. Die beiden Ketten oben im Bild kommen aus einer anderen Quelle: Auf unserer Fahrt in den Norden haben wir in einem Dorf angehalten, wo Bauxit, also Aluminium-Erz mit sehr traditionellen Methoden zu Perlen und Ketten verarbeitet wird.
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