Zu Beispiel heute: Die Mutter hat einen Packen gebrauchte Kinderkleider nach Aethiopien mitgebracht, die sie gerne an arme Kinder geben will, ohne dass sie damit auf offener Strasse einen Menschenauflauf verursacht. Heute haben wir dafuer eine Loesung gefunden. Wir haben den ganzen Tag mit Kirchenfuehrungen durch die Felsenkirchen von Lalibela verbracht und unser Fuehrer hat uns besonders gut gefallen, ein freundlicher, respektvoller Mann aus dem Ort, ohne den wir wie Blinde durch diese Wunder geirrt waeren. Das ist unser Mann, der kann die Kleider verteilen, an seine armen Verwandten oder die Armen, die wir heute im Ort gesehen haben.
Die rheinische Geschichte, die ich ihm erzaehlt hab (und die nun wirklich nich ganz gelogen ist, nur ein wenig ausgeschmueckt): Meine Mutter hat jahrelang zu Gott gebetet, dass er ihr Enkelkinder beschert. Nun, da eine ihrer Toechter endlich mit einer Schwangerschaft gesegnet ist, ist sie so dankbar, dass sie gerne etwas von dem Glueck, das sie erfahren hat, weitergeben moechte. Sie weiss, dass ihre Tochter (also ich), alles hat, was sie braucht. Also hat sie sich vorgenommen, wenn sie nach Afrika kommt, anderen jungen Muettern mit weniger Glueck ein Geschenk zu machen. Weil sie aber gar nicht darauf aus ist, von diesen Leuten mit Dankbarkeit ueberhaeuft zu werden, wuerde sie Sie gerne bitten, die Kleidungsstuecke in ihrem Namen zu verteilen.
Was die rheinische Geschichte so ueberzeugend macht, ist dass dem, der sie erzaehlt, dabei die Traenen in den Augen stehen, weil sie so ruehrend ist. Nun sind wir die Klamotten los und alle freuen sich.
Gluecklicher Fremdenfuehrer
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