Montag, Mai 05, 2008

Glueck - Unglueck - Gleichzeitigkeit

Waehrend ich hier mein kleines persoenliches Glueck in vollsten Zuegen geniesse, bekomme ich ueber Umwege eine email aus Nordghana, die mich endlos traurig macht. Eine Forscherkollegin fragt: Jetzt wo der Konflikt in Bawku ist wieder aufgeflammt ist und die Geruechte sagen, dass die Kaempfenden wild und ohne Ansehen der Person in der Gegend rumschiessen, soll ich meine Feldforschung in dieser Gegend weiterfuehren oder lieber nicht? (Antwort: "Aeh, lieber nicht?")

Es macht mich so wuetend, dass in der aermsten Gegend Ghanas, wo ueber 75% der Kinder unter 5 mangelernaehrt sind, jeder Haushalt sich eine Waffe leistet und die meisten davon Maschinengewehre und aehnliche Spielzeuge sind. Ein Freund, der eine Initiative fuer nachhaltigen Frieden im Norden gegruendet hat, sagt, dass dieser Konflikt alle 5-7 Jahre mit dieser Gewalt ausbricht und als ich im Januar da war, waren alle ueberzeugt: Solange die Mitglieder der verfeindeten Voelker da leben, wird die Gewalt weitergehn.

Gluecklicherweise sind die, die mitten in einem Konflikt stecken nicht immer in der Lage, den realistisch einzuschaetzen (so wie sich unsere Grosseltern in ihrer Jugend das Ende der Erbfeindschaft mit Frankreich schwer vorstellen konnten) und ich hoffe, dass meine Freunde sich irren.

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